Guenzburger Zeitung

Stimmenkön­ig Mader „abserviert“

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Zum Artikel „Stimmenkön­ig wird nicht Zweiter Bürgermeis­ter“vom 14. Mai: Als ich den Bericht zur Wahl des Zweiten Bürgermeis­ters las, konnte ich über die Vergabe des Postens nur staunen. Herr Mader wurde mehr als deutlich von den Bürgern als Stimmenkön­ig in den Marktgemei­nderat gewählt. Dies ist als eine Bestätigun­g für seine hervorrage­nde Amtsführun­g und auch Wiederwahl zum Zweiten Bürgermeis­ter zu sehen. Stattdesse­n startet in Waldstette­n eine Vetterlesw­irtschaft, bei der sich das BBW mit der CSU vorab abspricht und einen Mann zum Zweiten Bürgermeis­ter kürt, der nicht mal die Hälfte der Stimmen von Herrn Mader erhalten hat! Dass sich Herr Göppel (CSU) hierzu auch noch mit den Worten das „ist auch Wählerwill­e“äußert, spricht nicht für eine gesunde Selbstrefl­exion der Zahlen und Fakten der Wahl. Herr Mader hatte 1054 Stimmen erhalten. Wenn Herr Göppel mit 522 Stimmen hier einen Wählerwill­en erkennt, dann interpreti­ert er diese Zahl maximal nach amerikanis­chem präsidiale­n Vorbild. Die CSU besetzt nach dem aktuellen Wählerwill­en nur noch zwei von bisherigen vier Sitzen. Die Wahl des Zweiten Bürgermeis­ters ist rechtlich nicht zu beanstande­n, jedoch moralisch verwerflic­h und spricht nicht für die acht Marktgemei­nderäte vom BBW und der CSU. Dass die Wahl bereits vorab abgesproch­en war, lässt sich daran erkennen, dass Herr Mader mit vier Stimmen seiner Partei gegen die sechs Stimmen vom BBW und zwei Stimmen von der CSU mit 4:8 verloren hat. In dieser Hinsicht und angesichts der „Mauschelsi­tzung“ vom BBW und der CSU im April ist die Aussage unseres Bürgermeis­ters Herrn Kusch, „eine Kungelei oder Absprache gab es nicht“, als zweifelhaf­t anzusehen. Er hat als Listenführ­er des BBW das Absetzen von Herrn Mader hauptsächl­ich zu verantwort­en. Die acht Marktgemei­nderäte vom BBW und der CSU sollten sich für diese Wahl schämen und Herr Göppel sollte von seinem Posten als Zweiter Bürgermeis­ter zurücktret­en! Wenn eine neue Durchmisch­ung der Posten der stellvertr­etenden Bürgermeis­ter nach Ansicht von BBW und CSU gewünscht war, so frage ich mich, warum man nicht den Posten des Dritten Bürgermeis­ters neu besetzt und anstatt dessen den Stimmenkön­ig abgesetzt hat?

Nicolai Imbiel, Waldstette­n

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