Kripo durchsucht Wohnungen
Kinderpornografie: Beschuldigte sind zum Teil Jugendliche
Landkreis Günzburg/Neu-Ulm Die Kriminalpolizeiinspektion NeuUlm hat am gestrigen Dienstagmorgen eine Durchsuchungsaktion mit Unterstützungskräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei durchgeführt.
Die Durchsuchungen fanden in den Dienstbereichen der Polizeiinspektionen Illertissen, Weißenhorn, Neu-Ulm, Günzburg und Burgau statt. Es wurden insgesamt sieben Durchsuchungs- und Beschlagnahme-Beschlüsse vollzogen. Die Staatsanwaltschaft Memmingen führt gegen alle Beschuldigten Ermittlungsverfahren wegen des Besitzes und/oder der Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie. Ein Teil der Beschuldigten waren der Polizei zufolge noch Jugendliche. Es wurden insgesamt acht Mobiltelefone, vier Tablets, drei Computer und andere Datenträger beschlagnahmt. Falls sich kinder- oder jugendpornografisches Bildmaterial auf den beschlagnahmten Gegenständen befindet, folgt in der Regel die Einziehung der Geräte im Strafverfahren.
In einem Teil der genannten Strafverfahren haben die Beschuldigten nicht aktiv nach entsprechendem Bildmaterial gesucht, sondern haben dieses in diversen Messenger-Chat-Gruppen verschiedener Onlinedienste erhalten. In diesem Zusammenhang möchte die Kriminalpolizei Neu-Ulm sensibilisieren, dass das Empfangen und das damit oftmals einhergehende automatisierte Herunterladen solchen Bildmaterials auf die Endgeräte bereits den Straftatbestand des Besitzes von Kinder- und Jugendpornografie erfüllen kann.
Damit wird bei behördlichem Bekanntwerden solcher Fälle in der Regel ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, eine Wohnungsdurchsuchung sowie die Beschlagnahme von Mobiltelefonen, Computer und anderer Datenträger ist oftmals die Folge daraus. Die Kripo Neu-Ulm rät daher, die Mitgliedschaft in großen Messenger-Gruppen mit persönlich nicht bekannten Mitgliedern zu vermeiden beziehungsweise den Austritt aus solchen Gruppen und die Löschung von Mediendateien daraus. (az)