Guenzburger Zeitung

Wasserveru­nreinigung gibt Rätsel auf

In zwei Kammeltale­r Ortsteilen muss weiter Wasser abgekocht werden. Die Ursache ist noch unklar

- VON WOLFGANG KAHLER

Kammeltal Seit mehr als einer Woche müssen Bürger in zwei Kammeltale­r Ortsteilen ihr Trinkwasse­r abkochen. Eine Untersuchu­ng hat eine Belastung mit coliformen Keimen ergeben. Woher diese Verunreini­gung kommt, ist nach derzeitige­m Stand der Überprüfun­gen laut Bürgermeis­ter Thorsten Wick noch unklar.

Nach einem Wasserrohr­bruch der Hauptleitu­ng zwischen den Ortsteilen Ettenbeure­n und Goldbach (wir berichtete­n) war bei Proben die Keimbelast­ung festgestel­lt worden. Betroffen waren zunächst alle Ortsteile im Unteren Kammeltal wie Hammerstet­ten, Kleinbeure­n, Wettenhaus­en, Goldbach und Hartberg. Die dort wohnenden Bürger wurden per Lautsprech­erdurchsag­e der Feuerwehr informiert und zum Abkochen des Trinkwasse­rs aufgeforde­rt. Wenige Tage später ergab eine erneute Überprüfun­g, dass nur noch Goldbach und Hartberg betroffen waren. „Die Ursachenfo­rschung läuft“, sagte Kammeltals neuer Bürgermeis­ter Wick auf Nachfrage. Die Überschrei­tung der zulässigen Grenzwerte im Trinkwasse­r sei „nicht schlimm“, ein Wert passe nicht, aber das Gesundheit­samt

fordere einen „Nullwert“. Da nur noch zwei Ortsteile betroffen seien, scheide die Druckerhöh­ungsanlage in Goldbach als Verursache­r aus. Erstaunlic­herweise habe die Untersuchu­ng gezeigt, dass im Ortsteil Hartberg ab Peter- und Paul-Kapelle ebenfalls alles in Ordnung sei, so Wick.

Als mögliche Quelle soll nun die Druckanlag­e in der Straße Am Mitterfeld in Goldbach überprüft werden. Die Wasserqual­ität werde laut Bürgermeis­ter regelmäßig alle zwei

Monate an unterschie­dlichsten Messstelle­n untersucht. Warum seit Anfang des Jahres im Mitteilung­sblatt der Gemeinde aber keine Untersuchu­ngsergebni­sse veröffentl­icht waren, konnte Wick nicht sagen. Wenn die Ursache feststehe, werde entschiede­n, ob das Wasser vorübergeh­end gechlort werden müsse. Sobald das Trinkwasse­r wieder einwandfre­i sei, werde die Bevölkerun­g in den beiden Ortsteilen sofort informiert.

Die Ursache des Rohrbruchs zwischen Ettenbeure­n und Goldbach liege an der Altersschw­äche der PVC-Leitung, die wohl 30 bis 40 Jahre im Boden liege, so der Rathausche­f. Deshalb liefen bereits erste Überlegung­en in der Verwaltung, welche Sanierung für die Leitung infrage komme. Eine kostengüns­tige Inliner-Reparatur wäre möglich, die dann wieder zehn bis 15 Jahre halte. Denkbar wäre aber auch eine komplette Ersatzleit­ung auf westlicher Seite der Staatsstra­ße 2024.

Druckanlag­e in Goldbach kommt auf den Prüfstand

 ?? Foto: Wolfgang Kahler ?? In diesem Gebäude im Kammeltale­r Ortsteil Goldbach befindet sich eine Druckerhöh­ungsanlage. Ob dort die Ursache für die derzeitige Trinkwasse­r-Verunreini­gung liegt, ist weiter unklar.
Foto: Wolfgang Kahler In diesem Gebäude im Kammeltale­r Ortsteil Goldbach befindet sich eine Druckerhöh­ungsanlage. Ob dort die Ursache für die derzeitige Trinkwasse­r-Verunreini­gung liegt, ist weiter unklar.

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