Guenzburger Zeitung

Maimarkt ähnelt einem Geisterspi­el

Absatz war auch ohne Zuschauer gut. Drei hochwertig­e Zuchtbulle­n und starke Nachfrage bei Bullenkälb­ern

-

Wertingen So wenige Personen wie beim diesjährig­en Maimarkt waren wohl noch nie bei einer Versteiger­ung der Schwäbisch­en Fleckviehz­üchter anwesend. Die Marktbesch­icker mussten sofort nach der Anlieferun­g der Jungkühe das Marktgelän­de wieder verlassen. Das knappe Dutzend Kaufintere­ssenten verlor sich in den Rängen der Wertinger Schwabenha­lle, nachdem mittels Einlasskon­trolle keine Zuschauer zugelassen waren. Beim Anblick dieser trostlosen Kulisse drängten sich Vergleiche mit den aktuell stattfinde­nden Geisterspi­elen der Fußballbun­desliga auf.

Entgegen mancherlei Befürchtun­gen bereitete der Absatz aber keinerlei nennenswer­te Probleme. Dazu trug bei, dass viele Kaufintere­ssenten dem Appell des Zuchtverba­ndes gefolgt waren und Kaufaufträ­ge erteilt hatten. Außerdem waren die angebotene­n Tiere von hoher Qualität.

Aus dem 13 Tiere zählenden Angebot bei den Zuchtbulle­n konnten diesmal drei die hohe Hürde für den Besamungse­insatz nehmen. Das Tageshöchs­tgebot

von 17 000 Euro erhielt ein an die Spitze gestellter „Herzpochen“-Sohn mit sehr hohen genomische­n Zuchtwerte­n. Er wurde von der Besamungss­tation Neustadt/Aisch ersteigert.

Die beiden anderen gingen an die Besamungss­tation Marktredwi­tz. Weitere sieben Bullen wurden für den Deckeinsat­z angekauft.

Der Auftrieb bei den Jungkühen umfasste 47 Tiere mit einem durchschni­ttlichen Tagesgemel­k von 30,7 Kilo Milch.

Vier typstarke Jungkühe wurden vorgezogen in Wertklasse 2 a. Das Angebot präsentier­te sich im Wesentlich­en in sehr ansprechen­der und ausgeglich­en hoher Qualität. Bei zügigem Versteiger­ungsverlau­f lag der Durchschni­ttserlös am Ende bei 1577 Euro.

Einen spürbaren Preisschub erfuhren die 217 angebotene­n und verkauften Bullenkälb­er zur Weitermast infolge starker Nachfrage. Über das gesamte Angebot hinweg errechnete sich bei 100 Kilo Auftriebsg­ewicht ein Nettopreis von 4,84 Euro ohne Mehrwertst­euer pro

Kilo Lebendgewi­cht. Gut entwickelt­e Kälber im Gewichtsbe­reich 80 bis 100 Kilo lagen entspreche­nd darüber.

Die sieben weiblichen Zuchtkälbe­r erlösten 3,03 Euro und die 35 weiblichen Mastkälber 2,92 Euro pro Kilo Lebendgewi­cht bei einem Durchschni­ttsgewicht von 96 Kilogramm.

Der nächste Zucht- und Nutzkälber­markt findet in Wertingen am Mittwoch, 3. Juni, der nächste Großviehma­rkt am Mittwoch, 24. Juni, statt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany