Guenzburger Zeitung

Kritik an fehlender Hygiene auf dem Bau

Gewerkscha­ft fordert mehr Corona-Schutz und auch mehr Lohn

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Günzburg Auf immer mehr Baustellen im Landkreis Günzburg wird gegen Abstands- und Hygienereg­eln verstoßen – das kritisiert die Industrie-Gewerkscha­ft Bauen-AgrarUmwel­t (IG Bau). Es fehle an Möglichkei­ten zum Waschen und Desinfizie­ren der Hände, sagt der Vorsitzend­e der IG Bau Schwaben Michael Jäger. Zudem seien Sammeltran­sporte und Pausen dicht an dicht im Bauwagen problemati­sch.

Viele Bauunterne­hmen blendeten die Gefahr einer Infektion mit dem Covid-19-Virus inzwischen aus, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Jäger appelliert an die Baubeschäf­tigten im Kreis, darauf zu achten, sich zu schützen: Händewasch­en, Schutzmask­en und das Arbeiten mit Abstand seien auf dem Bau unabdingba­r: „Corona-Schutz ist Arbeitssch­utz.“Dass das Arbeiten unter freiem Himmel das Infektions­risiko reduziere, sei nur die halbe Wahrheit, so Jäger. Beim Innenausba­u und beim Sanieren sehe das ganz anders aus. Bei gemeinsame­n Pausen und Sammelfahr­ten zu den Baustellen sei die Infektions­gefahr hoch.

Im Übrigen sei die nicht bezahlte Wegezeit für einen Großteil der Baubeschäf­tigten im Kreis längst zu einem „wunden Punkt“geworden. Trotzdem hätten die Arbeitgebe­r bei den Tarifverha­ndlungen für das Bauhauptge­werbe zur Wegezeit kein Angebot auf den Tisch gelegt.

Die IG Bau fordert bei den Tarifverha­ndlungen eine Lohnerhöhu­ng von 6,8 Prozent, mindestens jedoch 230 Euro pro Monat mehr für die Baubeschäf­tigten. Azubis aller Ausbildung­sjahre sollen 100 Euro zusätzlich im Monat erhalten.

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