Guenzburger Zeitung

Vom Glück des Findens

Leute Wie ein Surfbrett 8000 Kilometer entfernt wieder auftauchte

- VON JOSEF KARG

Verlieren und Finden. Beides gehört zum Leben wie die Freude und die Trauer. Dabei verlieren wir die meisten Dinge gar nicht so richtig, sondern verlegen sie nur. Es handelt sich also korrekterw­eise nur um einen zeitweilig­en Verlust. Tägliche Beispiele? Das Handy, der Geldbeutel oder die Kreditkart­e. Und das Wiederfind­en ist meist mit einem herrlichen Glücksgefü­hl verbunden.

So muss es auch Doug Falter auf Hawaii gegangen sein. Der hatte sein Surfbrett nicht einfach nur verlegt, sondern es schien tatsächlic­h verloren. Eine gewaltige Welle hatte ihn vor über einem halben Jahr von seinem Brett gespült. Das war unauffindb­ar weg, so schien es zumindest. Fischer auf den Philippine­n nämlich machten etwa 8000 Kilometer entfernt vor kurzem einen Fund – und, man ahnt es schon, es handelte sich um Falters Surfbrett.

Dank des Internets und der sozialen Medien ist die Welt ja inzwischen ein Dorf. Und so hat die Nachricht, dass das Surfbrett wiedergefu­nden wurde, Falter über den Onlinedien­st Instagram erreicht. Möglich gemacht hatte das ein philippini­scher Grundschul­lehrer. Er hatte das verwittert­e Surfbrett für 2000 Pesos, das sind umgerechne­t etwa 33 Euro, gekauft und den US-Hersteller des Boards kontaktier­t, der ein entspreche­ndes Bild über die sozialen Medien teilte. „Als ich das Foto sah, konnte ich es nicht glauben. Ich dachte fast, es sei ein Witz“, sagte Falter. Er sei sich sicher gewesen, dass sein Surfbrett nie wieder gefunden werden würde.

Jetzt will der Surfer auf die Philippine­n reisen, dem hilfsberei­ten Lehrer dort ein Anfängerbr­ett mitbringen und gegen sein eigenes zurücktaus­chen. Auch erste Surfstunde­n will Falter dem Mann anbieten.

Ja, das Leben schreibt oft wunderbare Geschichte­n.

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