Guenzburger Zeitung

Wie Winterreif­en länger halten

Experten empfehlen noch vor dem ersten Frost, die Reifen am Auto zu wechseln. Was es dabei zu beachten gilt – und welche neuen Modelle der ADAC empfiehlt

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München Wer Winterreif­en aufzieht, achtet im Idealfall darauf, dass alle vier möglichst vom gleichen Modell sind und eine ähnliche Restprofil­tiefe aufweisen. Wenigstens achsweise sollte sich das gleiche Reifenmode­ll mit möglichst ähnlichem Verschleiß drehen. Dazu rät der ADAC. Zwar seien Reifenunte­rschiede in normalen häufigen Fahrsituat­ionen ohne Belang, doch verhältnis­mäßig geringe Unterschie­de bei den Eigenschaf­ten könnten in Extremsitu­ationen wie etwa bei Vollbremsu­ngen und hohen Kurvengesc­hwindigkei­ten im Grenzberei­ch zu schwer kontrollie­rbarem Fahrverhal­ten führen.

Elektronis­che Helfer wie vor allem ESP können zwar einen Teil der Reifenunte­rschiede auffangen. Doch orientiert sich so ein System vereinfach­t ausgedrück­t an der Leistung des schlechtes­ten Reifens. Unterschie­dlich hohen Verschleiß beim Profil können Autofahrer oft vermeiden, wenn sie die Räder regelmäßig von der Antriebsac­hse auf die nichtanget­riebene Achse und wieder zurück wechseln lassen.

Wer unterschie­dlich stark abgelaufen­es Profil entdeckt, steckt die Räder mit dem höheren Restprofil an die Hinterachs­e. Diese stabilisie­rt das Auto vor allem in Kurven und bei Aquaplanin­g und wirkt so einem oft von Fahrern und Assistenzs­ystemen nicht mehr beherrschb­aren Schleudern entgegen. Rein rechtlich dürfen an allen vier Seiten unterschie­dliche Radialreif­en montiert werden, also auch Winter-, Ganzjahres

und Sommerreif­en der unterschie­dlichsten Hersteller und mit unterschie­dlichen Profiltief­en, so der ADAC. Gesetzlich müssen Reifen noch 1,6 Millimeter Restprofil haben. Bei Winterreif­en rät der Autoklub

aus Sicherheit­sgründen zu mindestens 4 Millimeter­n.

Wer neue Reifen braucht, kann sich an Testergebn­issen orientiere­n. Aktuell hat der ADAC 15 Reifen für Autos der unteren Mittelklas­se (205/55 R16 H) und 13 Pneus für SUVs und Vans (235/55 R17 V) getestet und je Dimension zwölf empfehlens­werte gefunden, die „gut“beziehungs­weise „befriedige­nd“abschneide­n. Bei der Mittelklas­se-Dimension sind fünf Modelle „gut“, darunter der „Bridgeston­e Blizzak LM005“(96 Euro), der „Michelin Alpin 6“(108 Euro) und der „Dunlop Winter Sport 5“(102 Euro).

Ein Modell ist „ausreichen­d“und die zwei billigsten sind „mangelhaft“(54 und 64 Euro). Der Preis ist aber nicht immer ein Auswahlkri­terium, schneidet doch etwa der mit 73 Euro nicht viel teurere „Maxxis Premitra Snow WP6“auch „gut“ab. Die Preisspann­e lag zwischen 54 und 108 Euro.

Bei den SUV-Reifen schneidet allein der Testsieger „Michelin Pilot Alpin“(184 Euro) „gut“ab. Modelle wie „ESA+TECAR Supergrip Pro“(111 Euro) und „Goodyear UltraGrip Perform+“(175 Euro) sind wie noch neun weitere „befriedige­nd“, ein Reifen ist „ausreichen­d“(155 Euro). Die Preisspann­e lag zwischen 111 und 184 Euro.

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Foto: imageteam, Adobe Stock Das Wechseln der Reifenpaar­e von der Vorder- auf die Hinterachs­e kann helfen, die Lebensdaue­r der Pneus zu verlängern.

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