Abschuss allein reicht nicht aus
Experten hatten es längst befürchtet: Als die Afrikanische Schweinepest immer näher an die deutsch-polnische Grenze heranrückte, war klar, dass sie irgendwann auch nach Deutschland überschwappen würde. Inzwischen ist die für Wild- und Hausschweine meist tödliche, für den Menschen aber ungefährliche Seuche in Brandenburg angekommen. Und die Zahl der infizierten Tiere steigt täglich.
Die Auswirkungen sind verheerend. Schon jetzt haben wichtige Abnehmerländer außerhalb der Europäischen Union den Schweinefleisch-Import aus Deutschland gestoppt. Das bedeutet vor allem für Schweinehalter erhebliche Einbußen, obwohl noch kein Betrieb von der Seuche direkt betroffen ist.
Ob eine Ausbreitung auf weitere Bundesländer verhindert werden kann, ist zur Stunde völlig offen. In Brandenburg wurde der Seuchenherd zwar eingegrenzt, endgültige Sicherheit gibt dies jedoch nicht. Vor allem durch kontaminierte Nahrungsmittel, die von Menschen unachtsam weggeworfen werden, kann das hochinfektiöse Virus über hunderte Kilometer weitergetragen werden.
Behörden, Landwirtschaft und Jäger in Bayern sind auf den Seuchenfall vorbereitet. Die Prävention läuft mit einem Maßnahmenpaket seit langem auf Hochtouren. Hohe Abschusszahlen beim Schwarzwild sind sicher ein probates Mittel, allein jedoch reichen sie nicht.
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