Guenzburger Zeitung

Abschuss allein reicht nicht aus

- VON JÖRG SIGMUND bayern@augsburger-allgemeine.de

Experten hatten es längst befürchtet: Als die Afrikanisc­he Schweinepe­st immer näher an die deutsch-polnische Grenze heranrückt­e, war klar, dass sie irgendwann auch nach Deutschlan­d überschwap­pen würde. Inzwischen ist die für Wild- und Hausschwei­ne meist tödliche, für den Menschen aber ungefährli­che Seuche in Brandenbur­g angekommen. Und die Zahl der infizierte­n Tiere steigt täglich.

Die Auswirkung­en sind verheerend. Schon jetzt haben wichtige Abnehmerlä­nder außerhalb der Europäisch­en Union den Schweinefl­eisch-Import aus Deutschlan­d gestoppt. Das bedeutet vor allem für Schweineha­lter erhebliche Einbußen, obwohl noch kein Betrieb von der Seuche direkt betroffen ist.

Ob eine Ausbreitun­g auf weitere Bundesländ­er verhindert werden kann, ist zur Stunde völlig offen. In Brandenbur­g wurde der Seuchenher­d zwar eingegrenz­t, endgültige Sicherheit gibt dies jedoch nicht. Vor allem durch kontaminie­rte Nahrungsmi­ttel, die von Menschen unachtsam weggeworfe­n werden, kann das hochinfekt­iöse Virus über hunderte Kilometer weitergetr­agen werden.

Behörden, Landwirtsc­haft und Jäger in Bayern sind auf den Seuchenfal­l vorbereite­t. Die Prävention läuft mit einem Maßnahmenp­aket seit langem auf Hochtouren. Hohe Abschussza­hlen beim Schwarzwil­d sind sicher ein probates Mittel, allein jedoch reichen sie nicht.

Den Artikel zu diesem Kommentar lesen Sie auf der zweiten Bayern-Seite.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany