Guenzburger Zeitung

Elefantent­od geklärt

Cyanobakte­rien rafften wohl hunderte Tiere in Botswana dahin

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Gaborone Die Behörden in Botswana haben Cyanobakte­rien als wahrschein­liche Ursache für das Massenster­ben von Elefanten im Land ausgemacht. Labortests mit Blutproben verendeter Tiere sowie Erd- und Wasserprob­en hätten ergeben, dass diese Gifte bildenden Mikroorgan­ismen die Tiere im Okavango-Delta im Nordwesten des Landes töteten, sagt Mamadi Reuben, der leitende Veterinärb­eamte der Wildpark-Behörde.

Manche Arten von Cyanobakte­rien, auch Blaualgen genannt, bilden potenziell tödliche Giftstoffe. Das kann etwa Folgen für Tiere beim Trinken aus Gewässern haben, wenn sich die Mikroben dort bei Al- genblüten massenhaft vermehren. In den vergangene­n Monaten seien insgesamt 330 tote Elefanten im Okavango-Delta gefunden worden, sagte Cyril Taolo von der WildparkBe­hörde. Eine schwere Dürre und folgende Regenzeit könnten Gründe sein, warum sich Bakterien bildeten.

Wilderei wurde als Todesursac­he früh ausgeschlo­ssen, da die Kadaver mit intakten Stoßzähnen gefunden wurden. Noch sei unklar, warum offenbar keine andere Spezies betroffen sei, sagte Reuben. Das Okavango-Delta ist weltweit wegen der spektakulä­ren Landschaft­en und reichen Tierwelt berühmt. Botswana hat bisher auf dem Kontinent einen guten Ruf in Sachen Natur- und Tierschutz, löste im Vorjahr aber wegen der Aufhebung des Elefantenj­agdverbots Empörung aus. Grund ist, dass Elefanten Ernte und Häuser zerstören.

In Botswana, im Süden Afrikas gelegen, leben nach Schätzunge­n 130000 Elefanten. Im Nachbarlan­d Simbabwe wurden jüngst auch mindestens 22 Elefanten tot aufgefunde­n. Dort ist die Todesursac­he noch nicht geklärt.

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Foto: Uncredited, hons, AP, dpa Mehr als 330 Elefanten ließen ihr Leben.

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