Guenzburger Zeitung

DEL-Klubs machen Druck

Starttermi­n ist in Gefahr

- VON MILAN SAKO

Augsburg Knapp sieben Wochen bleiben den Klubs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bis zum geplanten Starttermi­n am 13. November. Doch auch nach der DEL-Gesellscha­fterversam­mlung am Montag ist die Zukunft der Eliteklass­e offen. Im Augenblick erlaubt die Politik eine Zuschauera­uslastung bei sportliche­n Großverans­taltungen von bis zu 20 Prozent, sofern es das lokale Infektions­geschehen zulässt. „Wenn es bei dieser Regelung bleibt, dann hätten wir in Augsburg am Ende der Saison ein siebenstel­liges Minus in der Kasse. Das würden einige Klubs nicht überleben“, sagt Leonardo Conti von den Augsburger Panthern. „Das wäre ein Himmelfahr­tskommando, wenn man niemanden in der Hinterhand hat, der die Rechnung bezahlt“, fügt der Panther-Prokurist an.

Zu viele Einnahmen sind an den Spielbetri­eb mit Zuschauern gekoppelt. Mit einer Auslastung von gut 50 Prozent im 6179 Zuschauer fassenden Curt-Frenzel-Stadion könnte der AEV überleben. Allerdings kommen Alleingäng­e nicht infrage. „Wir benötigen einen Rahmen, der für alle 14 Klubs vertretbar ist“, sagt Conti.

Die staatliche­n Hilfen aus dem Sport-Konjunktur­paket haben die Augsburger beantragt. Demnach können fehlende Ticketerlö­se der Monate April bis Dezember bis zu 80 Prozent erstattet werden. Der Höchstsatz liegt laut der EU-Beihilfeve­rordnung bei 800000 Euro. Aber diese Summe genügt nicht, um die entstehend­en Löcher zu stopfen. Zum Vergleich: Ohne die CoronaPand­emie hätte die Panther GmbH mit einem Jahresbudg­et von sieben Millionen Euro geplant.

Addiert man das Minus aller Standorte, kommt eine stattliche Summe zustande. „Uns fehlen für einen verantwort­ungsvollen Saisonstar­t rund 60 Millionen Euro, die wir ohne die Hilfe Dritter allein nicht aufbringen können“, sagt DEL-Aufsichtsr­atchef Jürgen Arnold aus Ingolstadt.

Am 2. Oktober will die DEL erneut entscheide­n, wann und ob es weitergeht. Noch hält man am 13. November fest, aber es ist laut Conti „nicht der letztmögli­che Starttermi­n“. »Randbemerk­ung

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