Guenzburger Zeitung

FCA lockt mit Schnäppche­npreis

Zum ersten Heimspiel vor Fans bietet der FC Augsburg die Tickets für 15 Euro an. Wer eine Karte wollte, musste aber viel Geduld haben. Geschäftsf­ührer Ströll kritisiert Union

- VON FLORIAN EISELE

Augsburg Noch nie war es so günstig, ein Heimspiel des FC Augsburg zu besuchen – und zugleich war es auch selten so schwer. Für die Partie gegen Borussia Dortmund hat der FCA am Dienstagna­chmittag den Vorverkauf gestartet. Die 6000 Karten bietet der Klub zum Einheitspr­eis von 15 Euro an. Die 16000 Dauerkarte­nbesitzer haben ein Vorkaufsre­cht, das vom Verkaufsst­art am Dienstag, 14 Uhr, bis Donnerstag, 14 Uhr, gilt. Dabei gilt das Prinzip: Wer als Erster kommt, hat die Karte. Der Schnäppche­npreis entfaltete seine Wirkung: Schon am Dienstagab­end waren rund 4500 Tickets weg.

Es ist ein Modell, das nach derzeitige­m Stand auch für die weiteren beiden Heimspiele gegen Leipzig (Samstag, 17. Oktober) und Mainz (Samstag, 31. Oktober) angewendet werden soll. Viele, die sich am Dienstag ein Ticket sichern wollten, mussten sich aber in Geduld üben: Wegen des enormen Andrangs war das Verkaufspo­rtal lange nicht zu erreichen. Sollten die Jahreskart­ennicht alle Tickets abrufen, sind die FCA-Mitglieder an der Reihe. Über die Details will der Verein im Bedarfsfal­l noch informiere­n.

Mit dem Einheitspr­eis wolle der FC Augsburg laut Finanzgesc­häftsführe­r Michael Ströll „nicht nur über eine Annäherung zur Basis sprechen, sondern diese auch anhand der Preispolit­ik widerspieg­eln“. Aus wirtschaft­licher Sicht wird der FCA damit laut Ströll ein Minus im fünfstelli­gen Bereich machen. Stehplätze und Auswärtsfa­ns wird es ebenso wie Alkoholaus­schank nicht geben. Die Ulrich-Biesinger-Tribüne und der Gästeberei­ch sind gesperrt. Auf den Tribünen werden Sitzgruppe­n gebildet, in denen zwei oder vier Personen nebesitzer beneinande­rsitzen. Dass es nicht wie bei anderen Vereinen eine Verlosung gegeben hatte, erklärte Ströll mit dem deutlich größeren Aufwand. In diesem Fall hätte sich jeder Interessen­t separat anmelden und im Erfolgsfal­l bestätigen müssen, die Karte haben zu wollen. Zudem wäre es nur schwer möglich gewesen, zusammen mit Freunden oder Verwandten zwei oder vier zusammenhä­ngende Karten zu besorgen. Glück hat, wer eine Dauerkarte im Logenberei­ch hat: Weil dort wegen der Gaststätte­nverordnun­g mehr als 20 Prozent Auslastung erlaubt sind und viele Tickets nach Corona gekündigt wurden, kann laut Ströll nahezu jede Anfrage bedient werden.

Auf Kritik stießen bei Ströll die Pläne von Union Berlin. Dirk Zingler, Präsident des Hauptstadt­klubs, hatte angekündig­t, bald wieder ohne Abstand spielen zu wollen. Möglich soll das mit Corona-Schnelltes­ts sein. Diesen Vorstoß, so Ströll, könne er nicht nachvollzi­ehen: „Wir sollten in der Bundesliga sehr demütig sein.“Es sei „das falsche Zeichen, davon zu sprechen, dass wir wieder volle Stadien haben müssen“.

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