Quarantäne nach Supercup
Kabinett verschärft Verordnung für Bayern-Spiel
München Das heikle Supercup-Finale des FC Bayern sorgt für neue Kontroversen und verschärfte Quarantäne-Bestimmungen für die Fans. Während die Europäische Fußball-Union trotz Kritik und Sorge an ihrem prestigeträchtigen Pilotprojekt zur Zuschauerrückkehr beim Spiel am Donnerstag (21 Uhr) im Risikogebiet Budapest festhält, gab es am Dienstag erneute Appelle für einen Verzicht von Münchner Anhängern. Eine Ausnahmeregelung in der Einreise-Quarantäneverordnung wurde wegen der Partie des Champions-League-Siegers FC Bayern gegen den FC Sevilla gestrichen. Anhänger aus dem Freistaat müssen nun nach der Rückkehr zum Corona-Test oder in Quarantäne. Bis zum Dienstag galt, dass Reisende bei Aufenthalten von weniger als 48 Stunden in Risikogebieten nicht der Quarantänepflicht unterlagen. „Jeder soll sich das noch mal ganz genau überlegen, ob das sinnvoll ist, denn Budapest ist ein Hochrisikogebiet“, appellierte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Sitzung des Kabinetts.
Die Münchner Stars reisen am Mittwoch nach Budapest, wo am Nachmittag in der Puskas Arena das Abschlusstraining ansteht. Schon vor den neuen Bestimmungen hatten mindestens 800 Bayern-Fans ihre Supercup-Tickets storniert. Es werden also weitaus weniger als die von Karl-Heinz Rummenigge noch am Sonntag auf 2100 bezifferte Zahl von Anhängern den Triplesieger anfeuern. Aus Sevilla lagen der Uefa ohnehin nur etwas weniger als 350 Ticket-Anfragen vor.
Der Kontinentalverband rechnete am Dienstag mit weiteren TicketRückläufern. Trotzdem hält er an dem Vorhaben fest, das rund 67000 Zuschauer fassende Stadion in Budapest zu 30 Prozent auslasten zu wollen – obwohl die ungarische Hauptstadt nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts ein CoronaRisikogebiet ist. Ministerpräsident Söder, der vor einer Ansteckung beim Supercup wie im Winter in der Après-Ski-Hochburg Ischgl warnte, wies darauf hin, dass Rückkehrer aus Budapest gleich bei der Einreise einen Test machen müssten. „So wollen wir verhindern, dass es da eine mögliche Infektionsgefahr gibt“, sagte der CSU-Chef.
Erst mit einem ärztlichen Zeugnis, wonach keine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorliegt,