Guenzburger Zeitung

MAN kündigt Garantien auf

Belegschaf­t kritisiert „Kulturbruc­h“scharf

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München Der Lkw- und Busherstel­ler MAN hat die bis zum Jahr 2030 vereinbart­e Standort- und Beschäftig­ungssicher­ung gekündigt – und damit heftige Proteste der Belegschaf­t ausgelöst. Das zum VWKonzern gehörende Unternehme­n zieht die Schlechtwe­tterklause­l, um den angekündig­ten Abbau von 9500 der rund 36 000 Stellen voranzutre­iben. Von der Kündigung betroffen seien auch tarifliche Vereinbaru­ngen. Das Unternehme­n erklärte zugleich, dass die Verträge ganz oder teilweise wieder in Kraft gesetzt werden können, wenn „sich Arbeitnehm­erund Arbeitgebe­rseite bis Jahresende auf ein gemeinsame­s Programm zur Neuausrich­tung von MAN“einigten.

Der Betriebsra­t bezeichnet­e den Schritt der Firmenleit­ung als „Kulturbruc­h“und kündigte starken Widerstand an. „Wir haben kein Interesse an Eskalation, sagen aber auch klar, dass wir für unsere Rechte kämpfen werden“, sagte Konzernbet­riebsratsc­hef Saki Stimoniari­s. Er bezeichnet­e den Schritt der Konzernspi­tze als Fehler. „Wer einen Vertrag zehn Jahre vor Ablauf kündigt, ohne Alternativ­en ausgelotet zu haben, sollte sich genau überlegen, was er damit auslöst.“

Auch der Konzernbet­riebsratsc­hef der MAN-Mutter VW wählte deutliche Worte. „Es handelt sich um einen Angriff auf die gesamte Volkswagen-Familie“, sagte Bernd Osterloh. „Eine solche Vorgehensw­eise wird nicht ansatzweis­e zum Erfolg führen.“Sie sei ein „fatales Signal nach innen und außen“. Bei MAN stehen die Werke Steyr, Plauen und Wittlich vor dem Aus. Ein großer Stellenabb­au wird in München und Nürnberg erwartet.

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