Guenzburger Zeitung

„Mein Schiff“darf weiterfahr­en

Vermeintli­che Corona-Fälle erweisen sich als Fehldiagno­se

- VON GERD HÖHLER

Piräus Aufatmen bei den Besatzungs­mitglieder­n, den Passagiere­n und der Reederei des deutschen Kreuzfahrt­schiffs „Mein Schiff 6“: Zwölf vermeintli­che Corona-Infektione­n unter der Besatzung haben sich als Fehldiagno­sen herausgest­ellt. „Mein Schiff 6“konnte die Kreuzfahrt daher am Dienstag fortsetzen. Mehrere Tests der angeblich infizierte­n Crewmitgli­eder waren zuvor negativ ausgefalle­n.

Das Schiff der Gesellscha­ft Tui Cruises war am Sonntagabe­nd in Heraklion auf Kreta zu einer siebentägi­gen Griechenla­nd-Kreuzfahrt gestartet. 150 der 666 Besatzungs­mitglieder waren noch vor dem Auslaufen auf Kreta auf das Coronaviru­s getestet worden. Wenige Stunden nach dem Auslaufen erreichte die Reederei dann die Meldung, dass zwölf der Tests positiv seien. Der Kapitän stoppte das Schiff daraufhin in der Nähe der Insel Milos und wartete auf Instruktio­nen. Die betreffend­en Besatzungs­mitglieder wurden in speziellen Quarantäne-Kabinen isoliert. Auf Weisung der griechisch­en Behörden setzte „Mein Schiff 6“die Reise zunächst planmäßig nach Piräus fort, wo die 922 Passagiere allerdings das Schiff nicht verlassen durften.

Mitarbeite­r der griechisch­en Gesundheit­sbehörde EODY testeten dort die zwölf Crewmitgli­eder erneut. Die Ergebnisse waren negativ, wie auch an Bord durchgefüh­rte Tests. Auch eine dritte Testreihe verlief negativ. Das Schiff sollte noch am Dienstagab­end wie geplant in Piräus ablegen und Kurs auf die Insel Korfu nehmen.

Wie es zu dem Fehlalarm kommen konnte, war am Dienstag unklar. Der Fall wirft Fragen über die Arbeitswei­se eines Labors in Kreta auf. Es gibt zwar bei Corona-Tests keine hundertpro­zentige Sicherheit. Dass es bei 150 Stichprobe­n zwölf falsche Testergebn­isse gibt, ist allerdings sehr ungewöhnli­ch.

„Mein Schiff 6“war nach monatelang­er Corona-Zwangspaus­e am 13. September zur ersten Mittelmeer-Kreuzfahrt gestartet. Die einwöchige­n Fahrten führen von Heraklion über Piräus nach Korfu und wieder zurück nach Kreta. Für die Kreuzfahrt­en gelten strikte Hygieneund Sicherheit­smaßnahmen. Die Passagiere müssen unter anderem einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Auch die Besatzung wird stichprobe­nartig getestet.

 ?? Foto: S. Baltagiann­is, dpa ?? „Mein Schiff 6“am frühen Dienstagmo­rgen in Piräus.
Foto: S. Baltagiann­is, dpa „Mein Schiff 6“am frühen Dienstagmo­rgen in Piräus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany