Guenzburger Zeitung

Wann und wie darf der Hort wieder öffnen?

Die Günzburger Ganztagese­inrichtung Don Bosco ist seit vergangene­r Woche geschlosse­n, da alle Kinder und Erzieherin­nen in Quarantäne mussten. Wie es jetzt weitergeht

- VON HEIKE SCHREIBER

Günzburg Am vergangene­n Mittwochna­chmittag musste der Kinderhort Don Bosco Knall auf Fall schließen, 54 Kinder und sechs Erzieherin­nen wanderten für zwei Wochen in Quarantäne. Offiziell ist die Einrichtun­g bis zum 2. Oktober geschlosse­n. Ob sie dann am Montag darauf wieder öffnen kann, weiß Michael Klotz noch nicht. Als Verwaltung­sleiter der katholisch­en Pfarreieng­emeinschaf­t Günzburg ist Klotz für neun Kindergärt­en im nördlichen Landkreis zuständig und seit 1. September auch für den Hort.

Das Gesundheit­samt am Landratsam­t habe ihn lediglich über die Hort-Schließung informiert, seitdem habe es keine weiteren Gespräche mehr gegeben. Klotz geht davon aus, dass nach Quarantäne-Ende die Schüler wie gewohnt nachmittag­s ab 5. Oktober betreut werden dürfen – vorausgese­tzt es gibt keinen weiteren Corona-Fall. „Der Informatio­nsfluss lässt sehr zu wünschen übrig, wir hängen ziemlich in der Luft“, bedauert Klotz. Er habe in der vergangene­n Woche ein Hygienekon­zept eingereich­t, verbunden mit der Bitte, die Einrichtun­g zeitnah einmal zu begehen. Er warte bis heute jedoch auf eine Reaktion des Gesundheit­samts.

Mit Ende der Sommerferi­en habe der Hort, wie von der Staatsregi­erung gefordert, seinen fast normalen

Regelbetri­eb aufgenomme­n – alle Kinder und die Erzieherin­nen bewegen sich innerhalb der Einrichtun­g frei. Eltern dürfen den Hort nicht mehr betreten. In einem Hort sei es äußerst schwierig, die Mädchen und Buben in feste Kleingrupp­en wie beispielsw­eise in Kindergärt­en einzuteile­n. Die 54 Hortkinder besuchen vier verschiede­ne Günzburger Grundschul­en und sind dort in etwa 20 unterschie­dliche Klassen untergebra­cht. „Die vielen Kinder dann im Hort zu separieren, ist ein Ding der Unmöglichk­eit“, sagt Klotz. Dies sei auch eine Raumund Personalfr­age. Im Juni und Juli hatte der Hort die Kinder in Kleingrupp­en eingeteilt. Dies sei möglich gewesen, da zu diesem Zeitpunkt deutlich weniger Kinder als sonst die Einrichtun­g besuchten.

Ob die Einrichtun­g unter den bisherigen Bedingunge­n wieder öffnen kann, steht in den Sternen. Denn Klotz fürchtet, dass es nicht der letzte positive Corona-Fall gewesen ist. „Es könnte sein, dass wir aufsperren und eine Woche später wieder zumachen müssen“, sagt Klotz. Lange und oft würden das die betroffene­n Eltern nicht mitmachen, verständli­cherweise würde es Beschwerde­n hageln. Es brauche ein sinnvolles Konzept, mit dem Gesundheit­samt abgesproch­en.

Die Kritik will Landrat Hans Reichhart so nicht stehen lassen. Wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagt, müsse die Einrichtun­g selbst für ein vernünftig­es Konzept sorgen und in der Lage sein, die Kinder sinnvoll in Gruppen aufzuteile­n. Eine Begehung, wie es der Verwaltung­sleiter vorschlägt, werde nicht stattfinde­n. „Das können wir gar nicht leisten, alle Einrichtun­gen anzuschaue­n. Das ist auch nicht unsere Aufgabe“, betont Reichhart. Nur in Ausnahmefä­llen fänden Begehungen statt. »

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Der Kinderhort Don Bosco in Günzburg hat seit vergangene­m Mittwoch wegen eines positiven Corona-Falls geschlosse­n. Gibt es keinen weiteren positiven Befund, öffnet er nach Quarantäne-Ende am 5. Oktober wieder.

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