Guenzburger Zeitung

Niederraun­auer Handballer starten ins Unbekannte

Trainer Udo Mesch sieht vor dem Auftakt viele Unwägbarke­iten – auch bei seiner sehr jungen Mannschaft

- VON ALEXANDER SING

Niederraun­au In Sachen Verjüngung kennen sich die Handballer des TSV Niederraun­au aus. In den vergangene­n Jahren sind Stück für Stück die Säulen aus der erfolgreic­hen Generation der Bayernliga-Aufsteiger aus dem Team ausgeschie­den. Nun haben mit Mathias Waldmann und Armin Hessheimer die letzten alten

Recken des Landesligi­sten ihre Handballsc­huhe an den Nagel gehängt. Ob und, wenn ja, wann Michael Thalhofer nach seinem Kreuzbandr­iss zurückkehr­t, ist ebenfalls ungewiss. Und mit Lukas Konkel verlässt ein weiterer erfahrener Spieler aus privaten Gründen den Verein. Also ruhen die Hoffnungen der Raunauer – mal wieder – auf dem eigenen Nachwuchs.

Mit einem Altersschn­itt von knapp 21 Jahren stellt der TSV das wohl jüngste Team der Liga. Auf einem Großteil der Positionen sind A-Jugend-Spieler in die erste Mannschaft aufgerückt, angeführt wird das Team vom neu ernannten Kapitän Christoph Schäfer. Und als ob der personelle Umbruch nicht schon genug wäre, kommt mit der Eingruppie­rung in die Nordstaffe­l der Landesliga noch eine weitere Unbekannte hinzu.

Trainer Udo Mesch jedenfalls will unter diesen Umständen keine Prognose für die neue Saison abgeben. „Es ist wirklich alles neu bei uns. Viel über die anderen Mannschaft­en wissen wir auch noch nicht. Ich lasse mich also ein Stück weit überrasche­n.“Auch die Vorbereitu­ng sei aufgrund der langen Pause nicht einfach gewesen, sagt Mesch. Niederraun­au hatte zuletzt am 7. März ein Punktspiel bestritten. „Bis wir uns wieder an den Wettkampfm­odus gewöhnen, das wird dauern. Aber das geht ja allen anderen auch so.“Für die körperlich­e Fitness scheint gesorgt, seit Ende Juni trainieren die Raunauer bereits wieder. Gegen den VfL Günzburg, den TSV Friedberg und den TSV Göggingen wurde in mehreren Duellen getestet – mit schwankend­en Ergebnisse­n.

Die erwartet Udo Mesch auch zu Beginn der Saison in der Landesliga Nord. „Auch wenn wir die Situation schon öfter hatten, an so eine Verjüngung gewöhnst du dich nie. Waldmann und Hessheimer waren Institutio­nen, sehr prägend für das Spiel der Mannschaft. Die hinterlass­en riesen Lücken. Das merkst du vor allem, wenn es Spitz auf Knopf steht.“Wer in einer solchen Situation dann vorangehen und die richtigen Entscheidu­ngen treffen kann, müsse sich erst noch zeigen, sagt der Coach. „Ich erwarte, dass alle Spieler Vollgas geben. Aber wir werden sicher extreme Schwankung­en im Spiel haben und es wird nicht alles so ablaufen, wie ich, die Spieler oder das Publikum sich das vorstellen.“

So ist es kein Wunder, dass in dieser Saison voller Unwägbarke­iten der möglichst frühe Klassenerh­alt das einzig realistisc­he Ziel für den TSV ist. Mit wem die Raunauer hier konkurrier­en, ist unklar. Die Landesliga Nord beherbergt mehrere zweite Mannschaft­en von klassenhöh­eren Vereinen, hinzu kommen viele Gegner, gegen die der TSV noch nie gespielt hat. Umso mehr hofft der Raunauer Trainer, dass er bald Videos der Gegner zur Verfügung gestellt bekommt. Eine Beobachtun­g vor Ort scheidet angesichts der weiten Strecken in den Norden Bayerns aus. „Ich habe als Trainer in der Bayernliga damals aufgehört, weil mir die Wege zu weit waren“, sagt Mesch über seine Zeit als Coach in Haunstette­n und Friedberg. „Jetzt fahren wir teilweise sogar noch weiter.“

Wo die Mannschaft steht, wird sich beim ersten Spiel am Samstagabe­nd zeigen. Dann ist die HSG Lauf/Heroldsber­g zu Gast im Krumbacher Schulzentr­um. 200 Fans werden zum Saisonauft­akt wohl in die Halle dürfen, Details werde man noch bekannt geben, sagt Abteilungs­leiter Bernd Maisch. „Das wird ein Testlauf für die Heimspiele unserer Mannschaft­en. Ich hoffe, dass wir unter den Hygieneauf­lagen einen einigermaß­en normalen Ablauf hinbekomme­n.“

 ?? Foto: Verein ?? Die Landesliga-Mannschaft des TSV Niederraun­au für die neue Saison: (hinten von links) Melvin Ugur, Marius Waldmann, Lasse Sadlo, Björn Egger, Christoph Schäfer, Moritz Hegenbarth, Vincent Hegenbarth; (Mitte von links) Johannes Rosenberge­r, Co-Trainer Michael Thalhofer, Betreuerin Daniela Schiefele, Torwarttra­inerin Sylvia Harlander, Trainer Udo Mesch, Oliver Kiebler; (vorne von links) Gabriel Scholz, Oliver Blösch, Tizian Schuler, Maxi Jekle, Maxi Klaußer, Jakob Eheim, Florian Rothermel.
Foto: Verein Die Landesliga-Mannschaft des TSV Niederraun­au für die neue Saison: (hinten von links) Melvin Ugur, Marius Waldmann, Lasse Sadlo, Björn Egger, Christoph Schäfer, Moritz Hegenbarth, Vincent Hegenbarth; (Mitte von links) Johannes Rosenberge­r, Co-Trainer Michael Thalhofer, Betreuerin Daniela Schiefele, Torwarttra­inerin Sylvia Harlander, Trainer Udo Mesch, Oliver Kiebler; (vorne von links) Gabriel Scholz, Oliver Blösch, Tizian Schuler, Maxi Jekle, Maxi Klaußer, Jakob Eheim, Florian Rothermel.

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