Guenzburger Zeitung

Pan Tau ist wieder da

Die Helden der Kindheit kommen zurück ins Fernsehen

- VON JOSEF KARG

In Zeiten wie diesen, in denen die Realität zum Träumen wenig Anlass gibt, sehnen sich die Menschen nach mehr Magie. Einer, der im wahrsten Sinne des Wortes zaubern konnte wie vielleicht heutzutage nur mehr Harry Potter, ist Herr Pan Tau. Wer? werden jetzt manche fragen. Dabei kannte in den 1970er Jahren, als das Handy noch Science-Fiction war, jedes Kind den Herrn Pan Tau. Nelke, Melone und Stresemann­Anzug waren sein Markenzeic­hen.

Pan Tau konnte zwar keine Pandemie wegzaubern, aber er löste Probleme von Kindern im Handumdreh­en. Er tippte nur an seine Melone und fuhr mit dem rechten

Zeigefinge­r die Hutkrempe entlang – und zing! – da war der Zauber. Gesprochen hat er meist nicht, nur still kommunizie­rt. Auch das eine Wohltat im Vergleich zu manchen modernen Kinderseri­en.

„Pan Tau“war eine tschechosl­owakisch-westdeutsc­he Koprodukti­on, die in Prag spielte. Jetzt kommt der Zauberer zurück auf die Leinwand. Den stummen Tschechen spielt in der aktuellen Version ein Brite. Und aus den Kindern von damals wurden im Remake, das die ARD ab Sonntag zeigt, Pubertiere­nde. Ob Pan Tau auch in der heutigen Welt Kinder noch mit Magie begeistern kann? Zumindest die Filmemache­r greifen die alten Stoffe gerne wieder auf. Klassiker des frühen Kinderfern­sehens drängen gerade ohnehin wieder auf die Bildschirm­e und in die Kinos. „Jim Knopf und die wilde 13“etwa, der diese Woche ins Kino kommt, wie Sie im Feuilleton lesen können. Vielleicht kommen ja auch noch Skippie, das Buschkängu­ru, und Flipper, der Delfin, ins Fernsehen zurück.

 ?? Foto: dpa ?? Original und Neuauflage: Matt Edwards (rechts) spielt nun Pan Tau.
Foto: dpa Original und Neuauflage: Matt Edwards (rechts) spielt nun Pan Tau.

Newspapers in German

Newspapers from Germany