Bleibende Erinnerung
Fotoalbum war gestern. Wer mit der Zeit geht, gestaltet heute sein eigenes Fotobuch. Die Möglichkeiten sind schier unendlich. Wie es funktioniert, was man sonst noch wissen muss – und was der Bilderreigen kostet
Sie finden sich wohl auf jedem Dachboden: Fotoalben mit eingeklebten Fotos, die aus einer längst vergangenen Zeit berichten. Unserer aktuellen Epoche droht dagegen das Vergessen. Denn digital gespeicherte Fotos überleben häufig einen Gerätetausch nicht, geschweige denn einen Generationswechsel. Schon vor diesem Hintergrund sollten Fotobücher an die Stelle von Fotoalben treten. Der Vorteil: Sie lassen sich frei gestalten.
Voraussetzung für eine Fotobuch-Gestaltung: Die Fotos müssen in digitaler Form vorliegen. Das ist bei Aufnahmen mit einer digitalen Kamera (und somit auch dem Smartphone) bereits der Fall. FotoFachgeschäfte bieten aber auch einen Digitalisierungsservice an.
Wer ein Fotobuch gestalten möchte, hat jedoch meist das Problem, dass viel zu viele Fotos vorhanden sind. Daher steht eine sinnvolle Bildauswahl an erster Stelle. Angesichts der Vielzahl von Fotos neigen viele Anwender dazu, möglichst viele Aufnahmen in das Fotobuch aufnehmen zu wollen. Meist gilt hier aber der Grundsatz „Weniger ist mehr“.
Der Vorteil eines Fotobuches besteht darin, problemlos verschiedene Bildgrößen miteinander kombinieren zu können. Das gilt umso mehr, wenn das Fotobuch selbst ein großes Format hat. Wer sich für ein Fotobuch mit 10 mal 15 Zentimetern Seitengröße entscheidet, platziert üblicherweise genau ein Bild pro Seite. DIN-A4- oder gar DINA3-Fotobücher
Von Urlaub bis Hochzeit: Jedes Thema hat ein Design
ermöglichen später deutlich mehr Kreativität.
Neben unterschiedlichen Formaten stehen bei den Fotobuch-Anbietern auch verschiedene Motive zur Auswahl. Dabei lassen sich Themen wie Urlaub, Hochzeit, Geburtstag oder Muttertag auswählen – und entsprechende Design-Elemente sind bereits auf den Seiten platziert.
Neben der Entscheidung für die gewünschte Größe ist auch die Bindung des Buches wichtig. Die Ringoder Spiralbindung erleichtert das Blättern, eine Schraubbindung wirkt sehr hochwertig. Beide sind vergleichsweise teuer.
Günstig und dennoch sehr professionell ist die Klebebindung. Sie kommt allerdings nicht in Betracht, wenn Bilder über eine gesamte Doppelseite geplant sind, denn dann wird ein Bildteil in der Mitte „verschluckt“. Wer also beispielsweise eine Panorama-Aufnahme über eine Doppelseite zeigen will, ist mit einer Leporello-Bindung (auch Lay-Flat genannt) gut beraten.
Tests von Fachzeitschriften zeigen es immer wieder: Die Druckqualität der verschiedenen Anbieter
ist inzwischen nahezu identisch. Das verwundert nicht, denn auf dem deutschen Fotobuch-Markt gibt es zwar dutzende von Anbietern - tatsächlich stehen aber nur wenige Fotolabore dahinter, welche die Fotobücher für die unterschiedlichen Internet-Anbieter sowie Drogerieund Elektronikmärkte produzieren.
Mit i-Port.de gibt es auch einen Anbieter aus der Region: Die Produktion des Fotobuches erfolgt hier bei Allcop, einem der größten deutschen Fotolabore mit Sitz in Lindenberg im Allgäu.
Entscheidend für die Wahl des Anbieters ist meist die verwendete Software. Denn die Erstellung eines Fotobuches erfolgt grundsätzlich auf einem Bildschirm. Das kann der klassische Computer sein, aber auch ein Tablet, ein Smartphone oder ein Automat im Geschäft. Alle wichtigen Anbieter ermöglichen die Er
stellung mithilfe einer speziellen Software beziehungsweise App sowie über einen Internet-Browser.
Die Arbeit mit einem Browser ist zu Beginn langsamer, da zunächst die Bilder auf den Server des Anbieters übertragen werden. Dafür geht der Bestellvorgang am Ende schneller. Erfolgt die Erstellung mit einer Software beziehungsweise einer App, kommt die Datenübertragung am Ende. Eine „gute“oder „schlechte“Variante der Erstellung gibt es dabei nicht – meist ist das eigene Empfinden entscheidend, ob sich die Arbeit schnell und unkompliziert erledigen lässt.
Nahezu alle Software-, App- und Browser-Varianten ermöglichen es, die ausgewählten Bilder automatisch zu platzieren. Das kann eine große Hilfe sein. Die Reihenfolge lässt sich jedoch nur auf den Dateinamen oder das Erstellungsdatum hin sortieren. Oftmals ist allerdings eine andere Reihenfolge gewünscht. Das funktioniert dann natürlich nur von Hand.
Ein großer Vorteil von Fotobüchern besteht darin, dass sich Texte mühelos ergänzen lassen. Wer nur Bilder sprechen lassen will, kann aber auch ganz auf sie verzichten. Texte ermöglichen ein sehr persönliches, individuelles Fotobuch. Aber leicht führen sie auch dazu, dass eine Seite überfrachtet wirkt.
Ein deutlicher Unterschied zwischen Fotoalbum und Fotobuch zeigt sich auch beim Hintergrund. Der war bei einem Fotoalbum meist weiß. Das kann auch bei einem Fotobuch die richtige Wahl sein. Denkbar sind aber auch ganzseitige Fotos als Hintergrund oder mehr oder weniger bunte Vorlagen, welche die Software oder App zur Verfügung stellt. Für das Titelbild schließlich bietet sich in jedem Fall eine Kombination aus Foto und Text an.
Preislich unterscheiden sich die Anbieter bei vergleichbarer Qualität kaum. Entscheidender sind die Faktoren Format, Seitenanzahl und Buchbindung. Keine Rolle spielt hingegen die Zahl der verwendeten Bilder. Denn der Anbieter druckt letztlich jede Seite als ein großes Foto. Dabei ist es unerheblich, ob darauf ein einziges großformatiges Foto zu sehen ist - oder 20 kleine Aufnahmen.
Ein kleinformatiges Fotobuch mit wenigen Seiten ist oft für unter zehn Euro zu bekommen – und kann beispielsweise ein nettes Geschenk für Mitreisende, Freunde oder Verwandte sein. Wer nach der Urlaubsreise 100 Seiten und mehr im DINA4-Format erstellt, muss mit 60 Euro oder mehr rechnen.