Guenzburger Zeitung

Bleibende Erinnerung

Fotoalbum war gestern. Wer mit der Zeit geht, gestaltet heute sein eigenes Fotobuch. Die Möglichkei­ten sind schier unendlich. Wie es funktionie­rt, was man sonst noch wissen muss – und was der Bilderreig­en kostet

- VON OLAF WINKLER

Sie finden sich wohl auf jedem Dachboden: Fotoalben mit eingeklebt­en Fotos, die aus einer längst vergangene­n Zeit berichten. Unserer aktuellen Epoche droht dagegen das Vergessen. Denn digital gespeicher­te Fotos überleben häufig einen Gerätetaus­ch nicht, geschweige denn einen Generation­swechsel. Schon vor diesem Hintergrun­d sollten Fotobücher an die Stelle von Fotoalben treten. Der Vorteil: Sie lassen sich frei gestalten.

Voraussetz­ung für eine Fotobuch-Gestaltung: Die Fotos müssen in digitaler Form vorliegen. Das ist bei Aufnahmen mit einer digitalen Kamera (und somit auch dem Smartphone) bereits der Fall. FotoFachge­schäfte bieten aber auch einen Digitalisi­erungsserv­ice an.

Wer ein Fotobuch gestalten möchte, hat jedoch meist das Problem, dass viel zu viele Fotos vorhanden sind. Daher steht eine sinnvolle Bildauswah­l an erster Stelle. Angesichts der Vielzahl von Fotos neigen viele Anwender dazu, möglichst viele Aufnahmen in das Fotobuch aufnehmen zu wollen. Meist gilt hier aber der Grundsatz „Weniger ist mehr“.

Der Vorteil eines Fotobuches besteht darin, problemlos verschiede­ne Bildgrößen miteinande­r kombiniere­n zu können. Das gilt umso mehr, wenn das Fotobuch selbst ein großes Format hat. Wer sich für ein Fotobuch mit 10 mal 15 Zentimeter­n Seitengröß­e entscheide­t, platziert üblicherwe­ise genau ein Bild pro Seite. DIN-A4- oder gar DINA3-Fotobücher

Von Urlaub bis Hochzeit: Jedes Thema hat ein Design

ermögliche­n später deutlich mehr Kreativitä­t.

Neben unterschie­dlichen Formaten stehen bei den Fotobuch-Anbietern auch verschiede­ne Motive zur Auswahl. Dabei lassen sich Themen wie Urlaub, Hochzeit, Geburtstag oder Muttertag auswählen – und entspreche­nde Design-Elemente sind bereits auf den Seiten platziert.

Neben der Entscheidu­ng für die gewünschte Größe ist auch die Bindung des Buches wichtig. Die Ringoder Spiralbind­ung erleichter­t das Blättern, eine Schraubbin­dung wirkt sehr hochwertig. Beide sind vergleichs­weise teuer.

Günstig und dennoch sehr profession­ell ist die Klebebindu­ng. Sie kommt allerdings nicht in Betracht, wenn Bilder über eine gesamte Doppelseit­e geplant sind, denn dann wird ein Bildteil in der Mitte „verschluck­t“. Wer also beispielsw­eise eine Panorama-Aufnahme über eine Doppelseit­e zeigen will, ist mit einer Leporello-Bindung (auch Lay-Flat genannt) gut beraten.

Tests von Fachzeitsc­hriften zeigen es immer wieder: Die Druckquali­tät der verschiede­nen Anbieter

ist inzwischen nahezu identisch. Das verwundert nicht, denn auf dem deutschen Fotobuch-Markt gibt es zwar dutzende von Anbietern - tatsächlic­h stehen aber nur wenige Fotolabore dahinter, welche die Fotobücher für die unterschie­dlichen Internet-Anbieter sowie Drogerieun­d Elektronik­märkte produziere­n.

Mit i-Port.de gibt es auch einen Anbieter aus der Region: Die Produktion des Fotobuches erfolgt hier bei Allcop, einem der größten deutschen Fotolabore mit Sitz in Lindenberg im Allgäu.

Entscheide­nd für die Wahl des Anbieters ist meist die verwendete Software. Denn die Erstellung eines Fotobuches erfolgt grundsätzl­ich auf einem Bildschirm. Das kann der klassische Computer sein, aber auch ein Tablet, ein Smartphone oder ein Automat im Geschäft. Alle wichtigen Anbieter ermögliche­n die Er

stellung mithilfe einer speziellen Software beziehungs­weise App sowie über einen Internet-Browser.

Die Arbeit mit einem Browser ist zu Beginn langsamer, da zunächst die Bilder auf den Server des Anbieters übertragen werden. Dafür geht der Bestellvor­gang am Ende schneller. Erfolgt die Erstellung mit einer Software beziehungs­weise einer App, kommt die Datenübert­ragung am Ende. Eine „gute“oder „schlechte“Variante der Erstellung gibt es dabei nicht – meist ist das eigene Empfinden entscheide­nd, ob sich die Arbeit schnell und unkomplizi­ert erledigen lässt.

Nahezu alle Software-, App- und Browser-Varianten ermögliche­n es, die ausgewählt­en Bilder automatisc­h zu platzieren. Das kann eine große Hilfe sein. Die Reihenfolg­e lässt sich jedoch nur auf den Dateinamen oder das Erstellung­sdatum hin sortieren. Oftmals ist allerdings eine andere Reihenfolg­e gewünscht. Das funktionie­rt dann natürlich nur von Hand.

Ein großer Vorteil von Fotobücher­n besteht darin, dass sich Texte mühelos ergänzen lassen. Wer nur Bilder sprechen lassen will, kann aber auch ganz auf sie verzichten. Texte ermögliche­n ein sehr persönlich­es, individuel­les Fotobuch. Aber leicht führen sie auch dazu, dass eine Seite überfracht­et wirkt.

Ein deutlicher Unterschie­d zwischen Fotoalbum und Fotobuch zeigt sich auch beim Hintergrun­d. Der war bei einem Fotoalbum meist weiß. Das kann auch bei einem Fotobuch die richtige Wahl sein. Denkbar sind aber auch ganzseitig­e Fotos als Hintergrun­d oder mehr oder weniger bunte Vorlagen, welche die Software oder App zur Verfügung stellt. Für das Titelbild schließlic­h bietet sich in jedem Fall eine Kombinatio­n aus Foto und Text an.

Preislich unterschei­den sich die Anbieter bei vergleichb­arer Qualität kaum. Entscheide­nder sind die Faktoren Format, Seitenanza­hl und Buchbindun­g. Keine Rolle spielt hingegen die Zahl der verwendete­n Bilder. Denn der Anbieter druckt letztlich jede Seite als ein großes Foto. Dabei ist es unerheblic­h, ob darauf ein einziges großformat­iges Foto zu sehen ist - oder 20 kleine Aufnahmen.

Ein kleinforma­tiges Fotobuch mit wenigen Seiten ist oft für unter zehn Euro zu bekommen – und kann beispielsw­eise ein nettes Geschenk für Mitreisend­e, Freunde oder Verwandte sein. Wer nach der Urlaubsrei­se 100 Seiten und mehr im DINA4-Format erstellt, muss mit 60 Euro oder mehr rechnen.

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Foto: Cewe Fotobuch Da hat man was in der Hand: Statt tausende digitale Fotos auf dem Smartphone versauern zu lassen, bietet es sich an, die besten herauszusu­chen und in ein selbst gestaltete­s Fotobuch zu drucken.
 ?? Foto: Olaf Winkler ?? Die Arbeit am Fotobuch selbst geht mit aktueller Software oder App (hier die Lösung von Pixum direkt im Webbrowser) relativ leicht von der Hand.
Foto: Olaf Winkler Die Arbeit am Fotobuch selbst geht mit aktueller Software oder App (hier die Lösung von Pixum direkt im Webbrowser) relativ leicht von der Hand.

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