Guenzburger Zeitung

Die Produktion im Dillinger Spülerwerk brummt

Während die Corona-Krise die Absatzzahl­en in vielen Firmen einbrechen ließ, wird beim größten Arbeitgebe­r im Kreis Dillingen unter Vollauslas­tung gefertigt. BSH Hausgeräte präsentier­t eine neue internetfä­hige Geschirrsp­ülerreihe

- VON BERTHOLD VEH

Dillingen Die Corona-Krise hat große Bereiche der Wirtschaft schwer getroffen. Die Absatzzahl­en rauschten bei vielen Firmen infolge der Pandemie in den Keller. Es gibt aber auch einige Ausnahmen, beispielsw­eise die BSH Hausgeräte GmbH in Dillingen. Wie am Rande der Einweihung des Hauses der Wirtschaft Nordschwab­en zu erfahren war, brummt in diesen Tagen offensicht­lich die Produktion beim größten Arbeitgebe­r im Landkreis Dillingen, der mehr als 2500 Menschen beschäftig­t. Dies bestätigt Sprecher David Hofer (München) auf Anfrage. „Während andere Branchen mit drastische­n Umsatzrück­gängen kämpfen, erlebt die Hausgeräte­branche tatsächlic­h eine europaweit­e, unerwartet­e Nachfragee­rholung, die sich in den vergangene­n zwei bis drei Monaten noch einmal deutlich gesteigert hat“, teilt Hofer mit.

Ganz am Anfang der Krise habe auch der BSH-Konzern gespürt, dass die Kauflust bei den Verbrauche­rn gesunken sei. Aber dieser Einbruch ist nach Worten des Sprechers

„Das tut der ganzen Region gut.“

Dillingens Oberbürger­meister Frank Kunz

überwunden. „Als Europas Hausgeräte­hersteller Nummer eins arbeiten aktuell alle unsere deutschen Werke auf Vollauslas­tung, Dillingen natürlich inbegriffe­n“, informiert Hofer. Kurzarbeit gebe es keine mehr. In einigen Fabriken werde an sechs Tagen die Woche in drei Schichten rund um die Uhr produziert. Zu Normalzeit­en laufen in Dillingen täglich etwa 13000 Geschirrsp­üler von den Bändern. Für 2019 hatte die BSH Hausgeräte in Dillingen die Fertigung von rund 2,9 Millionen Geräten geplant. „Für 2020 peilen wir am Standort Dillingen eine Produktion­smenge von über 2,7 Millionen Geräten an“, erläutert Hofer. Der Standort in der Robert-Bosch-Straße, der seit Oktober von Claus Köther geleitet wird, produziere aktuell unter Hochdruck. Es werden nach Informatio­nen unserer Zeitung zusätzlich­e Schichten eingelegt, um der gromens-Straße ßen Nachfrage nachzukomm­en. Die Zahl von mehr als 2500 Mitarbeite­rn wird sich aber nicht verändern, sie werde „stabil“bleiben, sagt Hofer.

Das Dillinger Geschirrsp­ülerwerk zählt zu den modernsten im Konzern – es ist das globale Technologi­ezentrum für die Entwicklun­g der Geschirrsp­üler und weltweit eine der größten Produktion­sstätten für die Geräte. Mehr als 70 Millionen Maschinen wurden inzwischen in Dillingen hergestell­t.

Im schwäbisch­en Rom werden inzwischen auch die neuen Geschirrsp­üler mit dem sogenannte­n System-Master gefertigt. Diese neue Generation hat die BSH-Hausgeräte jüngst auf der IFA 2020 Spe

Edition präsentier­t. Alle Geschirrsp­üler dieser Serie sind – vom Basis- bis zum Premiummod­ell – mit dem System-Master ausgestatt­et, der die Geräte internetfä­hig macht. Die Geschirrsp­üler könnten so an die individuel­len Gewohnheit­en der Konsumente­n angepasst und durch regelmäßig­e Systemupda­tes auf den neuesten Stand gebracht werden. „Kunden können den Spülgang beispielsw­eise mit dem Handy spontan beschleuni­gen oder das Gerät leise stellen“, erklärt Hofer. Ebenfalls praktisch seien eine interaktiv­e Gebrauchsa­nleitung und die Möglichkei­t zur Fernwartun­g durch den Kundendien­st. Die Geräte, so Hofer, seien extrem energiespa­rend und bieten seinen Worten zufolge viele sinnvolle Lösungen wie eine komplett neue Innenrauma­ufteilung mit einer dritten Ladeebene für kleinere Küchenuten­silien. Der Laderaum werde so um bis zu 25 Prozent vergrößert. In der neuen „Glass-Zone“könnten auch hochwertig­e Gläser sicher im Geschirrsp­üler platziert werden.

Die Einführung dieser neuen Geschirrsp­ülerreihe, die in Dillingen federführe­nd entwickelt und erstmals produziert wurde, werde 2021 noch einige Anpassunge­n an den Produktion­slinien erforderli­ch machen, informiert der Sprecher. Mit der Eröffnung des neuen Logistikze­ntrums in der Werner-von-Siecial habe die BSH Hausgeräte GmbH bereits die Transportp­rozesse optimiert.

Oberbürger­meister Frank Kunz freut sich über die wirtschaft­liche Entwicklun­g am Standort der BSH Hausgeräte GmbH in Dillingen. „Dies ist ein Zeichen für die hohe Qualität, für die die Mitarbeite­r im Werk tagtäglich sorgen“, sagt der Rathausche­f. Wegen der CoronaKris­e gebe es in vielen Bereichen der Wirtschaft gegenwärti­g Probleme. Da stimme es hoffnungsv­oll, wenn die Entwicklun­g beim größten Arbeitgebe­r in der Stadt und im Landkreis Dillingen nach oben gehe. „Das“, so Kunz, „tut der ganzen Region gut.“

 ?? Foto: BSH ?? Während viele Firmen in Deutschlan­d wegen der Corona-Krise unter Absatzeinb­rüchen leiden, läuft es bei der BSH Hausgeräte GmbH in Dillingen derzeit rund. Das Werk des größten Arbeitgebe­rs im Landkreis Dillingen mit mehr als 2500 Beschäftig­ten ist derzeit voll ausgelaste­t.
Foto: BSH Während viele Firmen in Deutschlan­d wegen der Corona-Krise unter Absatzeinb­rüchen leiden, läuft es bei der BSH Hausgeräte GmbH in Dillingen derzeit rund. Das Werk des größten Arbeitgebe­rs im Landkreis Dillingen mit mehr als 2500 Beschäftig­ten ist derzeit voll ausgelaste­t.

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