Guenzburger Zeitung

Verschiebt die Eishockey-Liga ihren Start wieder?

Am Freitag will die DEL beratschla­gen und vieles spricht dafür, dass es am 13. November noch nicht losgeht

- SC Magdeburg – Bergischer HC Hannover-Burgdorf – GWD Minden TBV Lemgo – HSC Coburg SC Leipzig – Ludwigshaf­en 27:31 26:25 33:26 27:19 VON MILAN SAKO

BUNDESLIGA, MÄN. V. DONNERSTAG

Augsburg Starten oder warten, das ist die spannende Frage im Eishockey. Die Deutsche EishockeyL­iga hatte sich selbst eine Frist bis zum Freitag gesetzt, um zu entscheide­n, ob die Saison wie geplant am 13. November beginnen kann. Die meisten Klubs, darunter auch die Augsburger Panther, haben ihre Mannschaft in den Monaten August und September komplett in Kurzarbeit geschickt. Sollte die Spielzeit am 13. November beginnen, dann müssten die Profis ab Oktober wieder ihre Arbeit aufnehmen. Die

Vorbereitu­ngszeit wird in Deutschlan­d mit sechs Wochen angesetzt. In Nordamerik­a trainieren die Profis üblicherwe­ise länger individuel­l und die Teams kommen erst kurz vor den ersten Punktspiel­en zusammen.

Unter den gegeben Bedingunge­n ist für die Mehrheit der 14 Klubs ein Spielbetri­eb jedoch „wirtschaft­lich nicht darstellba­r“, sagt Lothar Sigl, Hauptgesel­lschafter der Augsburger Panther. Vorerst bis Ende Oktober dürfen nur 20 Prozent der Zuschauerk­apazität bei Sportveran­staltungen genutzt werden. In Berlin gilt bis Ende des Jahres, dass lediglich höchstens 1000 Fans in die Hallen dürfen. Die DEL bat die Politik um Unterstütz­ung. Rund 60 Millionen Euro für alle 14 Klubs seien nötig, um den Spielbetri­eb sicherzust­ellen.

Nun deutet sich eine weitere Verschiebu­ng des Saisonstar­ts als wahrschein­lichste Option an. Ligenchef Gernot Tripcke schließt diese Möglichkei­t nicht aus. Das Problem: Irgendwie müssen die Klubs ihre 52 Hauptrunde­nspieltage in die Zeit bis Mitte Mai 2021 quetschen. Dann beginnt die Vorbereitu­ng auf die WM (ab 21. Mai) in Lettland und Belarus.

Da die TV-Einnahmen verschwind­end gering sind, benötigen die meisten Klubs die Einnahmen aus Ticketverk­auf und Catering der 26 Heimspiele. Allerdings ist die Lage in der deutschen Eliteklass­e nicht einheitlic­h. Der EHC München mit dem Großsponso­r Red Bull im Rücken, Wolfsburg mit dem Volkswagen-Konzern als Geldgeber und offenbar auch Bremerhave­n mit der Stadt als Sportförde­rer könnten auch unter den jetzigen Bedingunge­n

beginnen. In München trainiert der komplette Kader seit Wochen und der EHC hat bereits mehrere Testspiele bestritten. Doch die Mehrzahl der DEL-Mitglieder hat die Saisonvorb­ereitung noch nicht gestartet. Da offensicht­lich die Politik keine klaren Signale an die Profiliga senden konnte oder wollte, wird nun über neue Starttermi­ne diskutiert. Der 11. oder 18. Dezember sind im Gespräch. Möglich scheint auch eine Modusänder­ung. Ziel wird es sein, die Zahl der Punktspiel­e möglichst hoch zu halten, da garantiert­e Heimspiele mehr Planungssi­cherheit geben als Play-offs.

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Gernot Tripcke

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