Heiße Spiele am laufenden Band
Der VfR Jettingen hat im Kampf um den Aufstieg eine wichtige Partie vor sich. Trainer Sven Müller mahnt seine Jungs, nicht abzuheben. Warum das gerade jetzt so schwer fällt
Jettingen Noch keine Woche ist es her, da feierte der VfR Jettingen einen verdienten Sieg im Finale des Kreispokals beim FSV Reimlingen. Viel Gelegenheit zu feiern blieb der Truppe um Coach Sven Müller allerdings nicht. Früh richteten die Jettinger den Blick auf die nächste Partie in der Kreisliga. Am Sonntag treten sie ab 15 Uhr beim Tabellenzweiten an – der U 23 des Landesliga-Spitzenreiters FC Gundelfingen. Es ist nicht der einzige Hit, den die Jettinger vor Augen haben.
Ein Blick auf die Kreisliga-Tabelle sagt alles. Sollten Jettingen in Gundelfingen als Sieger vom Platz gehen, steigen die Chancen auf die Vizemeisterschaft deutlich. Dass der Aufstieg über kurz oder lang gelingen soll, daraus machen die Jettinger ohnehin keinen Hehl.
Doch dass das aktuelle FormHoch nicht ganz aussagekräftig ist, weiß Müller selbst. Denn die Kreisliga-Tabelle ist mehr als zerrissen. So hat der VfR gerade mal 18 Spiele auf dem Konto, der FC Gundelfingen II und der TSV Ziemetshausen schon zwei mehr. Und die SpVgg
Wiesenbach bringt es gar schon auf 22 Partien.
Dass angesichts dieser Unterschiede die Punktrunde bald schon wieder zu Ende sein soll, sorgt nicht nur in Jettingen für Kopfschütteln. Nach dem Willen des Bayerischen Fußballverbands (BFV) soll bereits ab 18. Oktober der Ligapokal ausgespielt werden – ein Wettbewerb mit, so der Tenor in der Region, wenig sportlichem Wert. „Wir müssen mit den Gegebenheiten leben und das Beste daraus machen“, sagt Müller achselzuckend.
Wichtig ist ihm, dass seine Jungs nach dem Pokalsieg und dem guten Runden-Neustart nicht abheben. Doch da kann Müller mit seiner jahrelangen Profierfahrung (unter anderem spielte er für FC Augsburg, VfL Wolfsburg und 1.FC Nürnberg)
sicher die Energie in die richtige Richtung lenken. „Und ich glaube auch, dass meine Mannschaft mittlerweile so weit gereift ist, dass sie die Situation richtig einschätzen kann und nicht überdreht.“
Auf der großen Fußball-Bühne dürfen sich die Jettinger eine Woche später präsentieren. Bei der Auslosung zur ersten Hauptrunde im Verbandspokal erhielt der Kreispokalsieger den Bayernligisten FC Pipinsried. Der Anstoß zu diesem Spiel im Sportpark am Schindbühel erfolgt am Samstag, 10. Oktober, um 14 Uhr. Der bisher ungeschlagene Bayernliga-Spitzenreiter sei ganz oben auf der Wunschliste gestanden, verrät der Jettinger Abteilungsleiter Christoph Hoss. „Für die Mannschaft ist das ein Zuckerle für tolle Leistungen, das wir gern mitnehmen.“
Zwei kleine Wermutstropfen gibt es. Zum einen dürfen aufgrund der Corona-Auflagen nur 200 Zuschauer in den Jettinger Sportpark kommen. Zum anderen wächst durch das Pokalspiel auch die Liste der Nachholspiele für die Jettinger. Davon wolle man sich aber den Spaß nicht nehmen lassen, sagt Hoss.