Das wäre ein Meilenstein
Zu „Pflege: Spahn plant Entlastung“(Politik) vom 5. Oktober:
Sollte aus Herrn Spahns Plan tatsächlich Realität werden, wäre dies für viele Angehörige von Pflegebedürftigen ein Meilenstein.
Eigentlich haben meine Eltern (geboren 1927 und 1932) zwei Enteignungen miterleben müssen. Die erste Enteignung erlebten sie als sogenannte Volksdeutsche aus dem ehemaligen Jugoslawien und Ungarn. Aufgrund ihrer deutschen Abstammung wurden sie nach dem Krieg aus ihrem Heimatland verjagt, verloren ihr Eigentum und all ihr Besitztum. Hier in Deutschland haben sie ab den 50er Jahren bei null wieder neu angefangen und sich mit unglaublichem Fleiß und Sparsamkeit eine bescheidene Existenz aufgebaut. In all den Jahrzehnten haben sie ihren Beitrag zum Sozialsystem geleistet. Seit einigen Jahren ist mein Vater schwer an Demenz erkrankt und benötigt vollstationäre Pflege.
Im Alter erleben meine Eltern nun ihre zweite Enteignung. Die Rente meiner beiden Eltern reicht nicht, um den Eigenanteil des Pflegeheims mit allen Nebenkosten zu decken. Den Rest bestreitet meine Mutter aus ihren verbliebenen Ersparnissen. Es bleibt ein reines Rechenexempel abhängig von der Lebenserwartung meines Vaters, wann meine Mutter Grundsicherung beantragen muss.
Ich hoffe, Herr Spahn kann diese überfällige Pflegereform durchsetzen und erfolgreich umsetzen. Andreas Heil, Königsbrunn