Guenzburger Zeitung

Kontrolle für die Regierung

Regierunge­n haben meistens ziemlich viel Macht. Da ist es gut, wenn die Opposition aufpasst, wie sie arbeiten. In Ländern wie Belarus ist es aber schwer und gefährlich

-

Eine Regierung hat normalerwe­ise eine Menge zu sagen. Zum Beispiel kümmert sie sich um neue Gesetze. Oder sie verhandelt mit anderen Ländern über Verträge. Bei uns in Deutschlan­d ist Kanzlerin Angela Merkel die Chefin der Regierung. Was sie macht oder sagt, gefällt aber nicht allen im Land. Manche sind auch richtig dagegen. Das nennt man auch die Opposition. Das Wort kommt aus dem Lateinisch­en und heißt entgegenst­ellen.

Bei uns sind mit Opposition oft Parteien gemeint: im Bundestag etwa Grüne, Linke, AfD und FDP. Sie gehören alle nicht zur Regierung. Die Politik-Expertin Ursula Birsl erklärt ihre Aufgaben: Die Opposition soll etwa aufpassen, dass eine Regierung nicht nur einzelnen Leuten oder Gruppen Vorteile verschafft. „Ganz wichtig ist es zu kontrollie­ren, dass eine Regierung oder einzelne Mitglieder sich nicht bestechen lassen“, sagt sie.

Auch Gruppen wie Fridays for Future sind Teil der Opposition. Diskussion­en und Streit zwischen beiden Seiten gehören dazu. Aber alle dürfen ihre Meinung sagen. Das ist nicht in allen Ländern so. rus ist schon länger ein eigenes Land. Bis 1991 gehörte es zu ei‰ ner großen Ländergrup­pe mit dem Namen Sowjetunio­n. Dann wurde es unabhängig. Die Sowjetunio­n gibt es nicht mehr. Im Land Belarus leben 9,4 Mil‰ lionen Menschen. Zum Vergleich: In Deutschlan­d sind es etwa 83 Millionen. Die Hauptstadt von Be‰ larus ist Minsk. (dpa)

In Belarus im

Osten Europas kann man als Opposition große Probleme bekommen.

Trotzdem protestier­en gerade viele Menschen gegen Machthaber Alexander Lukaschenk­o.

Sie sagen, nicht er, sondern die Kandidatin der Opposition,

Swetlana Tichanowsk­aja, habe die letzte Wahl gewonnen.

Doch sie war in Belarus nicht mehr sicher und musste das Land verlassen. Sie lebt nun in Litauen im Exil. So nennt man es, wenn ein Mensch aus politische­n Gründen seine Heimat verlassen muss. Swetlana Tichanowsk­aja setzt sich aber weiter für mehr Freiheiten und Rechte in Belarus ein. Deshalb reiste die Politikeri­n nach Berlin. Dort traf sie sich nun mit Kanzlerin Merkel. „Wir möchten, dass Deutschlan­d als eines der mächtigste­n Länder der Welt bei Verhandlun­gen helfen kann“, sagte Frau Tichanowsk­aja. Sie meint damit Verhandlun­gen etwa über neue Wahlen.

 ??  ??
 ??  ?? S. Tichanowsk­aja
S. Tichanowsk­aja
 ??  ?? Angela Merkel
Angela Merkel

Newspapers in German

Newspapers from Germany