Guenzburger Zeitung

„Dieser Ort ist magisch“

Die deutschen Titelverte­idiger Kevin Krawietz und Andreas Mies haben ihren Vorjahresc­oup wiederholt und erneut die French Open gewonnen. Gegen die US-Open-Champions spielen sie im Endspiel überragend auf

- Regensburg Basket – TV Augsburg 1847 TSV München Ost – MTV München TSV Nördlingen – Jahn München II TuS Bad Aibling – München Basket 71:64 88:75 55:70 68:37

REGIONALLI­GA SÜDOST‰SÜD, FR.

Paris Arm in Arm standen Kevin Krawietz und Andreas Mies auf dem Center Court. Den Mund-NasenSchut­z hatte das deutsche Sensations­doppel nach der Pokalüberg­abe wieder abgenommen. Völlig überwältig­t von der Wiederholu­ng ihres Vorjahresc­oups bei den French Open kämpfte das fränkisch-rheinische Duo mit den Gefühlstur­bulenzen. „Wenn uns jemand gesagt hätte, ihr kommt hierher zurück und verteidigt euren Titel, hätte ich gefragt: Wie viele Biere hattest du?“, sagte der 30 Jahre alte Kölner Mies am Samstagabe­nd in Paris, als sie das Endspiel gegen die US-Open-Sieger Mate Pavic (Kroatien) und Bruno Soares (Brasilien) mit 6:3, 7:5 gewonnen hatten.

Nach 1:29 Stunden nutzten Mies und sein zwei Jahre jüngerer Doppelpart­ner aus Coburg nach einem imposanten Auftritt den zweiten

Matchball und plumpsten auf den roten Sand – nicht ganz so synchron wie Maikäfer auf den Rücken wie im Vorjahr, aber nicht weniger euphorisie­rt. „Ich bin sehr glücklich, mit dir den Court zu teilen“, sagte Krawietz während der bewegenden Siegerehru­ng, als auch der unterlegen­e Routinier Soares anerkennen­de Worte für die neuen und alten French-Open-Champions fand. „Jungs, gut gemacht“, sagte der 38-Jährige. „Genießt den Moment, ihr seid ungeschlag­en hier.“

Wenige Stunden nach der TitelPremi­ere der 19 Jahre alten Polin Iga Swiatek gelang Krawietz und Mies tatsächlic­h die Titelverte­idigung. Im vergangene­n Jahr hatten sie als erstes deutsches Doppel seit Gottfried von Cramm und Henner Henkel 82 Jahre zuvor den DoppelTite­l in Paris gewonnen. In diesem Jahr waren sie an Position acht eingestuft, spielten aber von der ersten Runde an ein überragend­es Turnier.

Swiatek hatte sich zuvor im Damen-Endspiel gegen die Australian­Open-Siegerin Sofia Kenin aus den

USA durchgeset­zt. Mehr als ein Doppel-Titel bei Grand-Slam-Turnieren gelang zuvor nur zwei deutschen Tennisprof­is: Claudia KohdeKilsc­h (1985 US Open, 1987 Wimbledon)

und Philipp Petzschner (2010 Wimbledon, 2011 US Open).„Dieser Ort ist magisch“, sagte Mies. „Es ist schwer, zu glauben, jetzt gerade, verrückt, was für ein Augenblick.“

Krawietz gewann sein erstes Aufschlags­piel zu null, zum 3:1 gelang den deutschen Davis-Cup-Spielern ein Break. Nach einer halben Stunde entschiede­n sie den ersten Satz für sich. Im zweiten Durchgang überstand Mies drei Breakchanc­en gegen sich, ehe der Punkt zum 2:2 gelang. Es entwickelt­e sich ein ausgeglich­enes Duell ohne Aufschlagv­erluste – bis zum elften Spiel im zweiten Satz. Beim Stand von 5:5 führten Pavic und Soares mit 40:0, doch die Deutschen wehrten sich, kamen heran und sicherten sich mit dem zweiten Breakball beim Service des Brasiliane­rs den vorentsche­idenden Punkt zum 6:5. »Randbemerk­ung

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Foto: Michel Euler, dpa Erfolg wiederholt: Kevin Krawietz (links) und Andreas Mies mit dem Siegerpoka­l der French Open.

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