Der Ärger ist verständlich
Die kurzfristige Absage der Feuerwerks-Veranstaltung auf dem Fetzer-Areal hat einigen Wirbel ausgelöst. In der PyrotechnikBranche sorgt die Entscheidung für Wut und Enttäuschung. Dieser Ärger ist verständlich. Seit Monaten laufen die Vorbereitungen für das Event, das längst von allen Seiten genehmigt war – unter anderem von der Unteren Naturschutzbehörde. Vor diesem Hintergrund wirkt die spontane Absage von Grundstückseigentümer Alexander Fetzer dünnhäutig und überhastet. Beteiligte sprechen unisono von einem „Eigentor“, und sie dürften damit recht behalten.
In der Vergangenheit fanden immer wieder Feuerwerke auf dem Kies-Areal zwischen Gundelfingen und Günzburg statt. Auch ein „Vorschießen“, wie es am Samstag geplant war, war dort bereits zu Gast. Bislang gab es dagegen offenbar keine Einwände. Erst nach einem Artikel unserer Zeitung verweist Fetzer plötzlich auf den Umweltschutz und sagt das lange geplante Treffen am Abend zuvor ab. Glaubwürdig ist dieses Verhalten nicht, erst recht nicht als KiesUnternehmer – bei allem grünen Engagement, das sich Fetzer auf die Fahnen schreibt, und bei aller Wichtigkeit seiner Arbeit in Zeiten des Bau-Booms. Die Folgen für die Beteiligten sind weitreichend, insbesondere im schwierigen CoronaJahr. Zehn Monate habe man die Veranstaltung vorbereitet, mehr als 20000 Euro bereits investiert, heißt es vom Veranstalter. Teilnehmer und Helfer sind hunderte Kilometer angereist, Hotels waren gebucht. Wer für diesen Schaden aufkommt, ist noch unklar. Es droht ein juristisches Nachspiel. Einen faden Beigeschmack hat auch ein anderer Aspekt: Bis zu 60 Kilo Lebensmittel könnten durch die unerwartete Absage im Müll landen. Eine Aktion mit vielen Verlierern.