Bubesheim am Boden
Der Tabellenzweite überzeugt im Bezirksliga-Hit zu selten. Das 0:2 geht in Ordnung
Bubesheim Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Felix Wagner ließen die Kicker des TSV Gersthofen alle Abstandsregeln außer Acht. Überglücklich feierten sie ihren 2:0-Sieg im Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga Nord. Und während sie auf dem Bubesheimer Sportplatz eng zusammenstanden und den Lobeshymnen von Trainer Mario Schmidt lauschten, hatten sich die Verlierer längst in die Kabine getrollt. Diese Momentaufnahme war sinnbildlich für den verdienten Sieg des Spitzenreiters, der seinen schärfsten Rivalen SC Bubesheim mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer unbändigen Willensstärke in die Knie zwang. Symptomatisch dafür war das 0:2. Manuel Rosner lief selbst in der Nachspielzeit Bubesheims Torhüter Simon Zeiser nach einem Rückpass an und brachte ihn damit derart in Bedrängnis, dass er vom
Keeper angeschossen wurde. So musste der Youngster, der erst in diesem Sommer aus der eigenen A-Jugend aufrückte, den Ball nur noch ins leere Tor verfrachten. Die Bubesheimer Proteste waren unangebracht.
Auch den ersten Treffer hatte ein Gersthofer Jungspund erzielt. Ibrahim Neziri hat sich bereits mehrfach als Mann der wichtigen Tore entpuppt. Diesmal traf er durch die Vollversammlung im Bubesheimer Fünfmeterraum hindurch ins Netz, nachdem ihm Okan Yavuz bei einer einstudierten Freistoßvariante den Ball zentimetergenau auf die Sechzehnmeterlinie zurückgelegt hatte.
Es war in dieser 19. Minute allerdings der erste Schuss der Gäste aufs Tor. Der Tabellenführer musste sich bei strömendem Regen erst einmal des Dauerdrucks der Bubesheimer erwehren und kam kaum zu einem vernünftigen Spielaufbau. Erst als dem Ball nach einem Pressschlag zwischen Steffen Hain und Okan
Yavuz die Luft ausging, bekamen die Gersthofer etwas Luft und konnten sich aus der Umklammerung lösen.
Die Einheimischen antworteten auf den Rückstand mit einem Konter über Tugay Demir, den Hakan Polat abschloss, doch TSV-Schlussmann Jürgen Engelleiter brachte noch die Fingerspitzen dran (25.).
Der Spitzenreiter eroberte sich nun immer mehr Spielanteile und vor allem die pfeilschnellen Ibrahim Neziri und Manuel Lippe stellten die etwas hüftsteifen Bubesheimer Abwehrstrategen vor Probleme.
Der Regen hatte aufgehört, als Bubesheim nach dem Wechsel seine Angriffsschleusen öffnete und auf den Ausgleich drängte. Dabei hatten die Gastgeber auch ein bisschen Pech, als Steffen Hain den Ball an den Pfosten köpfte (47.), der auf dem tiefen Geläuf mit Standschwierigkeiten kämpfende Francois Akpaloo zu schwach abschloss (49.) und Axel Schnell einen Freistoß knapp über das Ziel feuerte (50.). Zudem reklamierten die Hausherren einen Handelfmeter.
Nach einer Stunde erlosch das Strohfeuer, Resignation machte sich in den Bubesheimer Reihen breit.
Der Spielfluss litt streckenweise unter vielen Fouls, was den Unparteiischen veranlasste, die Rekordzahl von insgesamt 16 Gelben Karten zu verteilen. Hakan Polat sah schließlich sogar Gelb-Rot, als er Christoph Wagemann in EishockeyManier in die Bande checkte (77.). Auch für den eingewechselten Julian Schmid war nach der Ampelkarte Platz unter der Dusche (90.+1).
„Die Revanche ist geglückt“, freute sich Gersthofens Abteilungsleiter Klaus Assum. Das Hinspiel hatte Bubesheim mit demselben Ergebnis gewonnen, sodass der direkte Vergleich ausgeglichen ist.
SC Bubesheim: Zeiser – Wallner (59. Glöckle), Seibold, Steiner, Ta. Demir – Hain, Schnell – Tu. Demir (59. Schmid), Akpaloo, Polat, Merkle