Aus der Bahn geschoben
Warum die Günzburgerinnen ein Debakel erleiden
Ebersberg 19:33! Schon das Ergebnis verdeutlicht: Die Günzburger Frauenhandball-Herrlichkeit der Saison 19/20 ist Vergangenheit. Das Team wird sich neu finden müssen. Der Kader ist dünn und wenn zusätzlich Leistungsträgerinnen fehlen, bleibt nur die schiere Kampfkraft. Dabei kann selbst den willigsten Athletinnen die Kraft ausgehen. Genau das geschah den Günzburgerinnen im Bayernliga-Spiel beim TSV EBE Forst United.
Die Begegnung begann ausgeglichen und blieb es, bis Linkshänderin Nina Porkert zum 3:3 einwarf. Die Chancen mussten von Anfang an hart erkämpft werden, auf einfache Rückraum-Tore durfte Günzburg nur durch Tanja Stoll hoffen. Mit der Langzeitverletzten Lena Götz fehlt den Weinroten die Top-Werferin der vergangenen Jahre und auch Martina Jahn, die sonst immer Verantwortung für das Team übernimmt, konnte diesmal nicht auflaufen. Kurz vor Spielbeginn musste sie wegen einer Gehirnerschütterung, die sie im Abschlusstraining erlitten hatte, passen.
Die Taktik, mit Tempo und permanenten Durchbruchsversuchen zum Erfolg zu kommen, fruchtete zunächst. Doch zu schnell scheiterten die Günzburgerinnen zu oft im Abschluss. Aber nicht nur die Torhüterinnen des TSV erwischten einen Sahnetag. Das gesamte Gastgeber-Team spielte wie entfesselt und kannte wenig Gnade mit den personellen VfL-Problemen. Beide Faktoren halfen den Gastgeberinnen, Tor um Tor davonzuziehen. Zum Seitenwechsel führten sie 14:9.
Dennoch: Abgekämpft, aber zuversichtlich wirkten die Spielerinnen um Alena Harder (fünf Treffer) beim hilfesuchenden Halbzeitgespräch.
Doch die Weinroten ermüdeten nach Wiederbeginn schnell und konnten dem immensen Druck der Ebersbergerinnen nicht mehr lange standhalten. Unerbittlich stand es bereits in der 40. Minute 13:22. Schmerzlich wurden Lena Götz und Martina Jahn beim aufkommenden Debakel vermisst. Auch der Weggang von Sonja Christel fällt schwer ins Gewicht.
Neue Lösungen müssen im Wettkampf erst noch gefunden werden. „Wir schaffen das“, blickt das Trainergespann Peter Kees/Frank Stadler optimistisch nach vorne.
VfL Günzburg Schlund, Gremmelspacher: Harder (5), D. Stoll, Leis (1), T. Stoll (4/1), Engelmann (2), Schütte (2), Sperandio (1), Fischer (1), Porkert (3)