Guenzburger Zeitung

Eintracht auf dem Radweg

- VON JOSEF KARG jok@augsburger‰allgemeine.de

Auch in Bayerns Gesellscha­ft zerbröckel­n gemeinsame Werte seit Jahren wie Sandburgen im Hochsommer. Der Mensch fiest sich wieder gerne an. Die einen leugnen den Klimawande­l, die anderen das Coronaviru­s. Wer es nicht tut, ist Gegner oder Schlafscha­f. Immer mehr leben nach dem PippiLangs­trumpf-Prinzip und basteln sich, gerne auch auf Kosten der anderen, ihre eigene kleine Welt.

Umso schöner ist es, wenn das Wort „Eintracht“heutzutage noch mal jenseits eines Fußballklu­bs auftaucht. Und in diesem Fall zwischen zwei Vereinen, die sich früher so spinnefein­d gegenübers­tanden wie Hund und Katz: dem ADAC und dem ADFC.

Seit man beim Autoklub entdeckt hat, dass es neben Personenkr­aftwagen noch andere Fahrzeuge gibt, scheint das Eis zwischen den ehemaligen Konkurrent­en um die Straße zu schmelzen. Und so kritisiert­en die beiden in seltener Eintracht zu Recht den schlechten Zustand der deutschen Radwege.

Diese neue Verkehrsal­lianz könnte überhaupt ein Vorbild weit über Bayern hinaus, sagen wir bis tief in den Kosmos sein. Das Motto: Lasst uns uns miteinande­r versöhnen, wie am Ende Darth Vader und Luke Skywalker! Klassische Feinde kehrt um: Bayern und Preißn, Dieselfahr­er und E-Automobili­sten, SPDler und Parteigeno­ssen, Rapunzel und die böse Fee. Gebt euch die Hände!

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Foto: dpa ADAC und ADFC sind sich einig: Die Rad‰ wege hierzuland­e sind schlecht.
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