Eintracht auf dem Radweg
Auch in Bayerns Gesellschaft zerbröckeln gemeinsame Werte seit Jahren wie Sandburgen im Hochsommer. Der Mensch fiest sich wieder gerne an. Die einen leugnen den Klimawandel, die anderen das Coronavirus. Wer es nicht tut, ist Gegner oder Schlafschaf. Immer mehr leben nach dem PippiLangstrumpf-Prinzip und basteln sich, gerne auch auf Kosten der anderen, ihre eigene kleine Welt.
Umso schöner ist es, wenn das Wort „Eintracht“heutzutage noch mal jenseits eines Fußballklubs auftaucht. Und in diesem Fall zwischen zwei Vereinen, die sich früher so spinnefeind gegenüberstanden wie Hund und Katz: dem ADAC und dem ADFC.
Seit man beim Autoklub entdeckt hat, dass es neben Personenkraftwagen noch andere Fahrzeuge gibt, scheint das Eis zwischen den ehemaligen Konkurrenten um die Straße zu schmelzen. Und so kritisierten die beiden in seltener Eintracht zu Recht den schlechten Zustand der deutschen Radwege.
Diese neue Verkehrsallianz könnte überhaupt ein Vorbild weit über Bayern hinaus, sagen wir bis tief in den Kosmos sein. Das Motto: Lasst uns uns miteinander versöhnen, wie am Ende Darth Vader und Luke Skywalker! Klassische Feinde kehrt um: Bayern und Preißn, Dieselfahrer und E-Automobilisten, SPDler und Parteigenossen, Rapunzel und die böse Fee. Gebt euch die Hände!