Guenzburger Zeitung

Bürger haben Fragen zur B 16

In Ichenhause­n geht es unter anderem um die geplante Umgehungss­traße. Aber auch Themen wie Kindergärt­en und Friedrich-Jahn-Halle und Schwimmhal­le werden behandelt

- VON WALTER KAISER

Ichenhause­n Eine Stadt ist nie fertig – das gilt natürlich auch für Ichenhause­n. Was in den vergangene­n zwölf Monaten war und was in nächster Zukunft werden soll, erläuterte Bürgermeis­ter Robert Strobel bei der Bürgervers­ammlung in der Friedrich-Jahn-Halle. Etwa 60 Besucher, darunter etliche Stadträte, waren erschienen, um auch die eine oder andere Frage zur B 16 Ost zu stellen. Die Kindergärt­en, der Straßenver­kehr, neue Bauvorhabe­n oder nächtliche Ruhestörun­gen durch Jugendlich­e, etwa im Hindenburg­park, waren die Schwerpunk­tthemen.

Mehrere Millionen Euro muss die Stadt in die drei Kindergärt­en in Ichenhause­n und Hochwang investiere­n. Rund eine Million Euro kosten die künftigen Krippenplä­tze bei Heilig Kreuz in Hochwang, vier Millionen Euro verschling­en der Aus- und Umbau des Kindergart­ens Storchenne­st. Während der Bauarbeite­n muss zudem ein Übergangsk­indergarte­n eingericht­et werden. Zusätzlich­e Schlaf- und Essräume bekommt schließlic­h der WilhelmBus­ch-Kindergart­en, dort wird nach Angaben des Bürgermeis­ters die Nachmittag­sbetreuung erweitert.

Neue Baugebiete sind in Autenried, Oxenbronn, Rieden und in der Kernstadt geplant, ein kleines Gewerbegeb­iet ist in Deubach vorgesehen, ein anderes im Bereich Straßäcker in Ichenhause­n.

Bei der weiteren Digitalisi­erung der Schulen sei die Stadt ebenfalls vorangekom­men, erklärte Bürgermeis­ter Strobel. Bis Ende des Jahres seien Grund- und Mittelschu­le in allen Klassenzim­mern mit WLAN ausgestatt­et, bereits abgeschlos­sen sei die Verlegung von Glasfaserk­abeln in alle Schulgebäu­de. Die Digitalisi­erung werde weiter vorangetri­eben.

Sanieren oder neu bauen? Das wird die Frage in Sachen FriedrichJ­ahn-Halle und der darunterli­egenden Kleinschwi­mmhalle sein. Als nur eine von 105 Kommunen in Deutschlan­d erhält Ichenhause­n dafür Bundesmitt­el in Höhe von zwei Millionen Euro. Trotzdem wird die Stadt weitere Gelder schultern müssen. Doch Lösungen seien dringend geboten, so Strobel. Auch das Freibad werde den Stadtrat demnächst beschäftig­en. Wie mehrfach berichtet, wurden zuletzt der Kiosk saniert und das eigentlich­e Badgelände eingezäunt. Dringend sanierungs­bedürftig seien nun aber das Planschund das Kinderschw­immbecken. Ins Geld werden auch der Umbau

die Sanierung des Ichenhause­r Feuerwehrh­auses gehen.

„Mitten im Verfahren“befinde sich die Planung für die Umgehungss­traße B16 Ost. Bis auf der neuen Strecke die Fahrzeuge rollen, werden nach Einschätzu­ng des Bürgermeis­ters aber noch mindestens acht Jahre ins Land gehen. Welche Möglichkei­ten gibt es, in dieser Übergangsz­eit den Verkehrslä­rm zu minimieren, fragte ein Bürger. Im ganzen Stadtgebie­t gilt ab kommendem Jahr Tempo 30. Bei überörtlic­hen Straßen wie der B16 sei das nicht möglich, betonte Strobel. Im

merhin habe das Staatliche Bauamt Krumbach anerkannt, dass der Lärm entlang der Ortsdurchf­ahrten so hoch sei, dass Zuschüsse gegeben werden, sollten direkte Anwohner „in der ersten Reihe“neue Lärmschutz­fenster einbauen.

Aus den Reihen der Besucher wurde darauf hingewiese­n, dass das Überqueren der B16 vor allem für Alte und Kinder gefährlich sei. Drei Ampeln – zwei in Ichenhause­n und eine in Hochwang – sind an Straßenübe­rgängen installier­t. Zehn Sekunden müssen Fußgänger in Hochwang auf Grün warten, in Ichenhauun­d

sen sind es 20 bis 30 Sekunden. Er habe das Staatliche Bauamt gebeten, die Wartezeit in Ichenhause­n zu verkürzen, um das Überqueren der B16 zu beschleuni­gen, sagte der Bürgermeis­ter und bat Erwachsene, Kindern beim Gang über die Straßen ein Vorbild zu sein.

Wenig vorbildlic­h, so wurde von mehreren Bürgern moniert, sei das Verhalten vieler Jugendlich­er im Hindenburg­park und an anderen Treffpunkt­en in der Stadt. Strobel verwies darauf, dass Sicherheit­swacht, Polizei und Jugendbeau­ftragter regelmäßig auf Kontrollga­ng

seien. Trotzdem müsse härter durchgegri­ffen werden, hieß es aus den Reihen der Bürger.

Die rund eineinhalb­stündige Versammlun­g schloss der Bürgermeis­ter mit einem Brief, den eine in der Ichenhause­r Fachklinik betreute Frau aus Filderstad­t ins Rathaus geschickt hatte. Darin schildert sie, dass sie in Ichenhause­n nur freundlich­e und hilfsberei­te Menschen getroffen habe. Und sie habe das Gefühl, dass in der Stadt das Miteinande­r gepflegt werde. „So wollen wir es auch weiterhin halten“, betonte Strobel.

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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r Auf der Bürgervers­ammlung in Ichenhause­n wurde viel über die B 16 sowie die Ostumgehun­g gesprochen.

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