Guenzburger Zeitung

Den Geschichts­unterricht verschlafe­n oder versäumt?

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Zum Artikel „Corona‰Demo auf dem Günzburger Marktplatz“vom 17. Okto‰ ber:

Erlauben Sie mir hier ein paar Anmerkunge­n zu oben genanntem Artikel:

1. „Sie fühle sich an die Nazi-Zeit erinnert“, so zitieren Sie Frau Zellmayer. Ein solcher Satz zeugt von eklatanter Ignoranz! Hat die elf Jahre nach Kriegsende geborene Dame den Geschichts­unterricht verschlafe­n oder etwa versäumt? Jedenfalls relativier­t sie mit diesem Satz in einer mich empörenden Weise die nationalso­zialistisc­he Diktatur und verhöhnt ihre Opfer! Und nebenbei: Ob Frau Zellmayer und ihre Begleiter*innen in der NaziZeit wohl demonstrie­rt hätten?

2. Ja, es stimmt: Man kann (und in diesem deutschen Land darf man das auch) besorgt sein um die Einhaltung der Grundrecht­e. Wenn ich allerdings das offen ausgetrage­ne Ringen der gesamten politische­n Klasse um die richtigen Maßnahmen gegen die CoronaPand­emie betrachte und feststelle­n darf, dass die Judikative funktionie­rt und der Politik auch die Grenzen aufweist, so weiß ich mich in der deutschen Demokratie aufgehoben und fürchte mich nicht.

3. Frau Zellmayer ärgert sich über einen „willkürlic­h festgelegt­en Grenzwert bei der Maskenpfli­cht“: In einer Bedrohungs­lage kann man nicht monatelang prüfen oder debattiere­n, es muss auch entschiede­n werden. Von den sogenannte­n „Corona-Gegnern“habe ich bisher keine Lösungsvor­schläge vernommen: Welche Lösungen hätte Frau Zellmayer?

4. Und schließlic­h mache ich als Lehrerin hier mein „Maul“auf: Ja, die Maskenpfli­cht in der Schule ist lästig. Ja, sie schränkt uns in unserem Arbeiten ein. Ja, wir werden froh sein, wenn wir unseren Schülerinn­en und Schülern wieder nah sein dürfen. Jetzt sind wir aber verantwort­ungsvolle Lehrerinne­n und Lehrer, die das Bestmöglic­he für ihre zu unterricht­enden Kinder wollen. Und das Bestmöglic­he in der jetzigen Situation ist, unserer Arbeit nachzugehe­n und unsere Schülerinn­en und Schüler zu schützen! Im Übrigen bleibt es mit diesen maskentrag­enden Kindern lustig und meist auch schön!

Nathalie Charlet, Günzburg

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