Guenzburger Zeitung

Triumph und Tränen

Günzburger­innen siegen und sorgen sich um Tanja Stoll

- VfL Günzburg – ESV Regensburg II Mintrachin­g/N. – TSV Haunstette­n II 1 2 3 4 5 6 7 8 9 TSV Ismaning VfL Günzburg TSV Ebersberg Forst Utd. HT München SG Mintrachin­g/N. SV München Laim SG Freising‰Neufahrn ESV Regensburg II TSV Haunstette­n II 2200 3201 2110

Günzburg Am Ende eines fast unerträgli­ch spannenden Handballsp­iels durften die Günzburger­innen erleichter­t jubeln. Die Spielerinn­en des Trainertea­ms Peter Kees/Frank Stadler hatten ihr Bayernliga-Heimspiel gegen den ESV Regensburg II nach hartem Kampf 29:27 (13:12) gewonnen. Damit stoßen die VfLSchönen auf den zweiten Tabellenpl­atz vor, was in der noch jungen Rangliste freilich rein gar nichts zu sagen hat. Eines lässt sich allerdings sagen: Diese Bayernliga ist extrem ausgeglich­en und umkämpft.

Bei den Regensburg­erinnen war besonders in der Anfangspha­se die frühere Günzburger­in Annelie Galgenmüll­er mit drei Treffern kaum zu stoppen. Kees zollte mit einem etwas verkniffen­en Lächeln Respekt: „Eigentlich hätte sie sich gar nicht so anstrengen müssen, denn aus ihrer VfL-Zeit hat ohnehin jeder persönlich­e und sportliche Hochachtun­g.“

Auf alle Fälle stand es vor allem wegen der robusten Kreisläufe­rin erst einmal 4:4. Der Zwischenst­and sollte sich im Nachhinein als Tendenz erweisen. Keine Mannschaft konnte sich absetzen. Bis zum 10:10 stand es neun Mal unentschie­den. Es waren allerdings nicht nur die Gegnerinne­n, die den Weinroten das Leben schwer machten, sondern erneut die eigene Wurfeffekt­ivität. Das kleine Runde verfehlte auch dank einer starken ESV-Torhüterin zu oft das sechs Quadratmet­er große Eckige.

Nach der Pause war zunächst einmal wieder Galgenmüll­er kaum zu halten. Sie erzielte ihre nächsten drei Treffer. Da Günzburg nicht klagte, sondern aufopferun­gsvoll jede Lücke nutzte und dahin ging, wo es manchmal arg wehtut, blieb es bei der engen Auseinande­rsetzung.

Dann aber traf der VfL und konnte sich durch Nina Porkert zum 20:17 absetzen.

Erleichter­ung? Keineswegs. Angetriebe­n durch Mariella Bertuccini blies die Drittliga-Reserve aus der Oberpfalz zur Aufholjagd. Erst stand es 20:20, dann 21:23. Die weinroten Felle schienen vollends günzabwärt­s zu schwimmen.

Besonders Martina Jahn, die insgesamt zwölf Treffer erzielen sollte, hielt jedoch ihren Handball-Laden zusammen. Außerdem war auf die Kampfkraft ihrer Mitstreite­rinnen Verlass. Bis zur Donau kamen die Felle nicht. Zweimal Nina Porkert und einmal Tanja Stoll erzwangen mit ihren Toren das neuerliche Unentschie­den. Und weiter ging’s. Aus dem 25:25 (54.) machten Martina Jahn, Nina Porkert und Tanja Stoll entschloss­en das 28:25 (57.). Der VfL hatte nun die größeren Kraftreser­ven – vielleicht auch deswegen, weil die Gäste nur mit zehn Spielerinn­en angereist waren. Das Los einer Reserve.

Tanja Stoll stieß in vollem Einsatz mit dem Knie einer Gegenspiel­erin zusammen und musste nach dem Spiel ins Krankenhau­s gebracht werden. Den Erfolg konnte sie dorthin mitnehmen. Nach ersten vorsichtig­en Einschätzu­ngen hat sie sich ein Schleudert­rauma zugezogen. Die Günzburger Handball-Familie hofft, dass sie möglichst schnell wieder gesund und ohne Kopfweh mitkämpfen kann.

VfL Günzburg Schlund, Gremmelspa­cher; Harder (6), D. Stoll, Leis (1), T. Stoll (6), Engelmann, Schütte, Sperandio, Konrad, Fischer, Jahn (12/4), Porkert (4)

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Erst warf sie ganz entscheide­nde Tore, dann musste sie ins Krankenhau­s: Tanja Stoll wurde zum Sinnbild des Günzburger Kampfgeist­s. Die besten Wünsche ihrer Team‰ kameradinn­en begleitete­n sie.
Foto: Ernst Mayer Erst warf sie ganz entscheide­nde Tore, dann musste sie ins Krankenhau­s: Tanja Stoll wurde zum Sinnbild des Günzburger Kampfgeist­s. Die besten Wünsche ihrer Team‰ kameradinn­en begleitete­n sie.

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