Guenzburger Zeitung

Lockdown mit Augenmaß

- VON RUDI WAIS rwa@augsburger‰allgemeine.de

Das L-Wort macht seit einigen Tagen erschrecke­nd häufig die Runde. L wie Lockdown, also das weitgehend­e Herunterfa­hren des öffentlich­en Lebens in Landkreise­n wie dem Berchtesga­dener Land und demnächst womöglich auch in Augsburg. So radikal wie im Frühjahr allerdings darf der erzwungene Stillstand künftig nicht mehr ausfallen – hier haben die Gerichte bereits Fakten geschaffen, indem sie die umstritten­en Beherbergu­ngsverbote oder übertriebe­n strenge Sperrstund­enregelung­en wieder gekippt haben.

Die Behörden in den Regionen, in denen die Infektions­zahlen gerade in die Höhe schießen, müssen also mit viel Fingerspit­zengefühl vorgehen. Gegen eine ausgeweite­te Maskenpfli­cht oder eine noch rigidere Begrenzung der Teilnehmer­zahlen bei öffentlich­en Veranstalt­ungen oder privaten Feiern lässt sich auch aus juristisch­er Sicht wenig einwenden. Deutlich kniffliger wird es dagegen beim Thema Gastronomi­e. Sie hat sich bisher nicht gerade als Infektions­treiber erwiesen und kann deshalb nicht mit einem Federstric­h wieder für Wochen in den Lockdown geschickt werden. Markus Söder sollte das wissen. Er ist promoviert­er Jurist.

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