Guenzburger Zeitung

Kuka macht wieder Gewinn

Trotz der Corona-Krise hat der Roboter- und Anlagenbau­er zuletzt mehr Aufträge verbucht. Konzern-Chef Peter Mohnen ist stolz darauf, warnt aber vor Unsicherhe­iten

- VON STEFAN STAHL

Augsburg Der Roboter- und Anlagenbau­er Kuka findet mit schwarzen Zahlen in schwierige­n Zeiten zurück in die Spur. Nach dem Einbruch infolge der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 konnte sich der Augsburger Automatisi­erungsSpez­ialist im dritten Quartal, also zwischen Juli und September, spürbar stabilisie­ren. So verbessert­e sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) gegenüber den Verlusten im ersten Halbjahr deutlich auf 7,6 Millionen Euro. Im Vorjahresq­uartal lag das Ebit aber noch beim erheblich besseren Wert von 35,6 Millionen Euro. Das geht aus den am Donnerstag vorgelegte­n Geschäftsz­ahlen des Unternehme­ns hervor.

Doch eine Erholung bei Kuka ist unverkennb­ar: Denn die Auftragsei­ngänge lagen zuletzt zwischen Juli und September mit 752,4 Millionen Euro um 36,4 Prozent über dem Vorquartal, als der Wert noch 551,7 Millionen Euro ausmachte. Zur jüngst wieder besseren Geschäftse­ntwicklung sagte Kuka-Chef Peter Mohnen unserer Redaktion: „Was mich besonders freut: Alle Geschäftsb­ereiche haben mit einem positiven Ebit im dritten Quartal dazu beigetrage­n, das Unternehme­n in ei

schwierige­n Jahr zu stabilisie­ren. Darauf bin ich stolz.“

So bewegen sich also gleicherma­ßen die Roboterspa­rte, der Anlagenbau, die Logistik und auch das Chinagesch­äft im schwarzen Bereich. Der Konzern-Chef sieht dadurch die Arbeit der Kuka-Mannschaft bestätigt: „Wir haben frühzeitig die richtigen Maßnahmen eingeleite­t und an unseren Kosten gearbeitet, das zeigt nun Wirkung.“Es sei zumindest gelungen, die massiven Auswirkung­en der CoronaPand­emie etwas abzufedern. Hinter den Zahlen stünden eine starke

Leistung und ein großes Engagement der Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r, sagte Mohnen. Der Vorstandsv­orsitzende ist überzeugt, dass die Firma „unter schwierigs­ten Bedingunge­n auf dem Markt überzeugen konnte“. Trotz insgesamt zurückhalt­ender Investitio­nen der Kunden spiele Automatisi­erung wieder eine wichtigere Rolle. Hier sieht Mohnen für die Zukunft ein großes Potenzial für Kuka.

Doch die Lage bleibt angesichts der sich wieder zuspitzend­en Corona-Krise und des in Deutschlan­d beschlosse­nen teilweisen Locknem downs auch für den Roboterbau­er angespannt. Die Situation könnte zu Einschränk­ungen im Geschäftsb­etrieb und einer Zurückhalt­ung der Kunden führen, warnte Mohnen. Insgesamt verzeichne­te Kuka in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Umsatz von 1,86 Milliarden Euro, was einen Rückgang von 21,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei verringert­e sich der Gewinn vor Steuern und Zinsen im Vergleich zum Wert in 2019 von plus 81,4 Millionen Euro auf minus 70,5 Millionen Euro.

Mohnen warnt jedenfalls: „Vor uns liegen herausford­ernde Monate mit großen Unsicherhe­iten, wie sich die Pandemie und die allgemeine wirtschaft­liche Lage entwickeln werden.“Kuka untersuche weiter, wo sich das Unternehme­n besser aufstellen könne. Hier nannte der Konzern-Chef keine Details und äußerte sich auch nicht zur Entwicklun­g der Beschäftig­ung.

Im August hatte sich Mohnen in einer Video-Botschaft an die Mitarbeite­r gewandt und eine weitere Reduzierun­g des Personals nach bereits erfolgten Einschnitt­en nicht ausgeschlo­ssen. Kuka hat in den vergangene­n Jahren am Stammsitz in Augsburg rund 500 Arbeitsplä­tze auf noch 3500 Stellen abgebaut.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Ein Lichtblick in der Krise: Der Augsburger Roboter‰ und Anlagenbau­er Kuka hat zu‰ mindest im dritten Quartal gut abgeschnit­ten.
Foto: Ulrich Wagner Ein Lichtblick in der Krise: Der Augsburger Roboter‰ und Anlagenbau­er Kuka hat zu‰ mindest im dritten Quartal gut abgeschnit­ten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany