Kuka macht wieder Gewinn
Trotz der Corona-Krise hat der Roboter- und Anlagenbauer zuletzt mehr Aufträge verbucht. Konzern-Chef Peter Mohnen ist stolz darauf, warnt aber vor Unsicherheiten
Augsburg Der Roboter- und Anlagenbauer Kuka findet mit schwarzen Zahlen in schwierigen Zeiten zurück in die Spur. Nach dem Einbruch infolge der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 konnte sich der Augsburger AutomatisierungsSpezialist im dritten Quartal, also zwischen Juli und September, spürbar stabilisieren. So verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) gegenüber den Verlusten im ersten Halbjahr deutlich auf 7,6 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal lag das Ebit aber noch beim erheblich besseren Wert von 35,6 Millionen Euro. Das geht aus den am Donnerstag vorgelegten Geschäftszahlen des Unternehmens hervor.
Doch eine Erholung bei Kuka ist unverkennbar: Denn die Auftragseingänge lagen zuletzt zwischen Juli und September mit 752,4 Millionen Euro um 36,4 Prozent über dem Vorquartal, als der Wert noch 551,7 Millionen Euro ausmachte. Zur jüngst wieder besseren Geschäftsentwicklung sagte Kuka-Chef Peter Mohnen unserer Redaktion: „Was mich besonders freut: Alle Geschäftsbereiche haben mit einem positiven Ebit im dritten Quartal dazu beigetragen, das Unternehmen in ei
schwierigen Jahr zu stabilisieren. Darauf bin ich stolz.“
So bewegen sich also gleichermaßen die Robotersparte, der Anlagenbau, die Logistik und auch das Chinageschäft im schwarzen Bereich. Der Konzern-Chef sieht dadurch die Arbeit der Kuka-Mannschaft bestätigt: „Wir haben frühzeitig die richtigen Maßnahmen eingeleitet und an unseren Kosten gearbeitet, das zeigt nun Wirkung.“Es sei zumindest gelungen, die massiven Auswirkungen der CoronaPandemie etwas abzufedern. Hinter den Zahlen stünden eine starke
Leistung und ein großes Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sagte Mohnen. Der Vorstandsvorsitzende ist überzeugt, dass die Firma „unter schwierigsten Bedingungen auf dem Markt überzeugen konnte“. Trotz insgesamt zurückhaltender Investitionen der Kunden spiele Automatisierung wieder eine wichtigere Rolle. Hier sieht Mohnen für die Zukunft ein großes Potenzial für Kuka.
Doch die Lage bleibt angesichts der sich wieder zuspitzenden Corona-Krise und des in Deutschland beschlossenen teilweisen Locknem downs auch für den Roboterbauer angespannt. Die Situation könnte zu Einschränkungen im Geschäftsbetrieb und einer Zurückhaltung der Kunden führen, warnte Mohnen. Insgesamt verzeichnete Kuka in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Umsatz von 1,86 Milliarden Euro, was einen Rückgang von 21,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei verringerte sich der Gewinn vor Steuern und Zinsen im Vergleich zum Wert in 2019 von plus 81,4 Millionen Euro auf minus 70,5 Millionen Euro.
Mohnen warnt jedenfalls: „Vor uns liegen herausfordernde Monate mit großen Unsicherheiten, wie sich die Pandemie und die allgemeine wirtschaftliche Lage entwickeln werden.“Kuka untersuche weiter, wo sich das Unternehmen besser aufstellen könne. Hier nannte der Konzern-Chef keine Details und äußerte sich auch nicht zur Entwicklung der Beschäftigung.
Im August hatte sich Mohnen in einer Video-Botschaft an die Mitarbeiter gewandt und eine weitere Reduzierung des Personals nach bereits erfolgten Einschnitten nicht ausgeschlossen. Kuka hat in den vergangenen Jahren am Stammsitz in Augsburg rund 500 Arbeitsplätze auf noch 3500 Stellen abgebaut.