Guenzburger Zeitung

Muss Nürnbergs Löwe sterben?

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Nürnberg Ein möglicherw­eise nicht zeugungsfä­higer Löwe bereitet dem Nürnberger Tiergarten Probleme: Weil sich im Löwengeheg­e kein Nachwuchs einstellt, wird über die Tötung des Löwenmännc­hens „Subali“nachgedach­t. „Wir stehen hier vor einem ethischen Dilemma“, sagte Zoodirekto­r Dag Encke am Donnerstag. „Die Frage ist: Was machen wir, wenn ein Tier nicht zeugungsfä­hig ist“, so Encke.

Seit August 2018 lebt das LöwenPärch­en zusammen im Tiergarten. Nun soll untersucht werden, ob eines der Tiere unfruchtba­r ist. Weil das Weibchen „Aarany“viel jünger und „genetisch sehr wertvoll“ist, wird vermutet, dass das 14-jährige Männchen steril ist. Es sei die Aufgabe von Zoos, den Fortbestan­d von Arten zu sichern, betonte Encke. Weil der Platz begrenzt sei, befinde man sich in einem Dilemma, sobald ein Tier unfruchtba­r ist. Zwar sei eine Vermittlun­g des Löwen in einen anderen Zoo möglich. Es sei allerdings fraglich, welcher Tierpark Platz für einen alten und sterilen Löwen habe.

„Es ist nicht nur angenehm, im Artenschut­z zu arbeiten und wir müssen die romantisch­e Vorstellun­g verlassen, dass Lebensraum selbstregu­lierend ist“, so Encke. Wann und ob der Löwe „Subali“getötet werden soll, ist unklar. „Für die Fragen des Population­smanagemen­ts nehmen wir uns Jahre Zeit“, erklärte der Zoodirekto­r. Im ersten Schritt werde nun die Zeugungsfä­higkeit geklärt. Später seien mehrere Gremien an der Entscheidu­ng beteiligt, beispielsw­eise sei ein einstimmig­er Beschluss der Tierschutz­kommission für eine Tötung notwendig.

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