Guenzburger Zeitung

Sportlich faire Lösungen müssen her

- VON ALEXANDER SING sial@mittelschw­aebische‰nachrichte­n.de

Wer die Entwicklun­g der Pandemie in den vergangene­n Wochen verfolgt hat, dem war klar: Der erneute Lockdown kommt. Und er macht vor dem Amateurspo­rt nicht halt. Auch wenn die Vereine vorbildlic­h mit eigenen Hygienekon­zepten gearbeitet haben und Trainings und Spiele nicht als Virenschle­udern aufgefalle­n sind, müssen sie jetzt ihren Teil beitragen, die zweite Welle bremsen.

Bei allem Verständni­s für die Maßnahmen muss aber auch die Frage gestellt werden: Wie kann es nach dem Lockdown weitergehe­n? Wenn, wie geplant, die Infektions­zahlen wieder einigermaß­en unter Kontrolle sind, muss auch der Wettkampfu­nd Trainingsb­etrieb weitergehe­n. Und hier wird es komplizier­t. Zum einen muss auch nach dem Lockdown mit weiteren Spielabsag­en gerechnet werden – sei es aufgrund der Infektions­lage in einzelnen Landkreise­n, sei es wegen Coronafäll­en in einzelnen Teams. Zum anderen ist nicht garantiert, dass alle Teams zeitgleich ihr gewohntes Training wieder aufnehmen können. Zahlreiche Städte und Gemeinden hatten ihre Sporthalle­n bereits im Frühjahr lange Zeit für den Vereinsspo­rt gesperrt. Auch die Zuschauerf­rage spielt eine wichtige Rolle.

Von einem fairen Wettbewerb kann in dieser zerpflückt­en Saison also kaum die Rede sein. Daher sind jetzt die Verbände gefordert, in der Pause möglichst faire Lösungen zu finden. Der Bayerische Tischtenni­sverband hat es vorgemacht und schon jetzt die Rückrunde gestrichen, um Zeit zu gewinnen. Dass das eine sportlich faire Lösung vor allem in Bezug auf Auf- und Abstieg bietet, zu diesem Schluss werden womöglich Handballer, Volleyball­er oder Schützen auch noch kommen.

Solche Probleme hat man im Fußball nicht. Der BFV darf sich auf die Schulter klopfen für seine Entscheidu­ng, die Saison 2019/20 um ein Jahr zu verlängern. Die reguläre Beendigung der Meistersch­aft von der B-Klasse bis zur Regionalli­ga war so nie in Gefahr. Findet sich jetzt noch eine Lösung für das Terminkudd­elmuddel im Ligapokal, können die Kicker entspannt die Winterpaus­e genießen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany