Er würde nicht fehlen
Mehrheit sieht Trump kritisch
Würde Donald Trump die Wahl verlieren, würde das bei den meisten Deutschen keinen großen Kummer auslösen: Mehr als acht von zehn Deutschen würden den amtierenden US-Präsidenten nicht vermissen, sollte er Joe Biden unterliegen. Das ist das Ergebnis einer exklusiven Civey-Umfrage für unsere Redaktion. In dieser erklären nur 12,9 Prozent der Befragten, dass Trump ihnen fehlen würde. Eine überwältigende Mehrheit von 84,3 Prozent ist gegensätzlicher Ansicht. 78,6 Prozent sagen gar, dass sie Trump „auf keinen Fall“vermissen würden. Unentschieden ist in dieser Frage mit 2,8 Prozent ein Bruchteil der Befragten.
Wohl keine Träne nachweinen würden dem US-Präsidenten die
Anhänger fast aller im Bundestag vertretenen Parteien. Einzige Ausnahme bildet hier die AfD: Mehr als die Hälfte ihrer Wähler würde Trump vermissen, sollte ihm eine Wiederwahl nicht gelingen. Unter den Anhängern von Grünen, SPD, Union und Linke sagen dagegen jeweils über 90 Prozent, dass dem nicht so wäre, den meisten würde er „auf keinen Fall“fehlen.
Deutlich besser kam bei den Deutschen Trumps Vorgänger Barack Obama an: Die Frage, ob sie den Demokraten nach Ende seiner Amtszeit vermisst hätten, beantworten drei von vier Befragten rückblickend mit Ja. Nur jedem fünften Deutschen ging es anders. Allein auf weiter Flur sind in diesem Fall erneut die Anhänger der AfD: Sieben von zehn fehlte Obama nicht im Geringsten.
„Ich blicke auf die Wahl mit gemischten Gefühlen. Zunächst ist es das Alter, denn wir sind in Deutschland nicht gewöhnt, so betagte Kandidaten zur Wahl zu haben. Das muss kein Nachteil sein, aber es ist ungewöhnlich. Der Blick richtet sich bei uns immer eher auf die Jüngeren. Was ich mich aber oft frage: Bin ich so ein entschiedener Trump-Gegner, weil ich in Deutschland lebe, und wir bei uns, im Gegensatz zu Amerika, ausschließlich Medien haben, die Trumps Arbeit missbilligen? Aus unserer deutschen Sicht kann man sich doch gar nicht ernsthaft vorstellen, dass dieser Mann überhaupt Mehrheiten hinter sich versammeln kann. Könnte ich mir also, wenn ich in Amerika leben würde, vorstellen, Trump zu wählen? Wäre ich anders erzogen worden, sodass seine Argumente mich erreichen würden? Schwer vorstellbar. Ich fürchte, dass durch seine Art Politik zu machen, der Egoismus zugenommen hat. Und das hat auch auf Europa übergegriffen: Ein Boris Johnson wäre ohne Trump nie so weit gekommen. Ich hoffe, dass Trump in Zukunft mehr Zeit für sich und seine Familie hat.“