Julian NidaRümelin, Professor für Philosophie
„Wie immer man im Einzelnen zu den Erfolgen und Misserfolgen der Präsidentschaft Trumps steht – bei der Wahl wird sich entscheiden, ob die USA wieder zu einem berechenbaren Akteur der Weltpolitik werden oder den Weg des nationalen Chauvinismus und Narzissmus fortsetzen. Es wird in den kommenden Jahren ohnehin schwieriger werden, eine kooperative, multilaterale, auf eine nachhaltige Zukunft gerichtete globale Politik zu realisieren, da Mächte wie China oder Russland sich nicht mehr einhegen lassen wollen. Wenn auch noch die USA als Partner für Europa dauerhaft ausscheidet, wäre eine gute Entwicklung der Weltgesellschaft kaum noch vorstellbar. Immerhin muss man Trump zugutehalten, dass er kriegerische Auseinandersetzungen vermieden hat. Zu hoffen ist, dass Biden als Präsident nicht in den humanitär motivierten Interventionismus seiner demokratischen Vorgänger zurückfällt.“