Guenzburger Zeitung

Kritik an Bischof Meier

Äußerungen über Laien sorgen für Ärger

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Augsburg Äußerungen des katholisch­en Augsburger Bischofs Bertram Meier haben am Wochenende für Kritik gesorgt. So warf ihm unter anderem der Berliner Theologiep­rofessor Georg Essen auf Twitter vor, er zementiere mit seinen Aussagen, dass es keine amtliche Leitungsvo­llmacht von Laien in der katholisch­en Kirche geben solle.

Meier hatte am Freitag in einer Predigt anlässlich der Herbst-Vollversam­mlung des Diözesanra­ts seines Bistums gesagt: „Klerikalis­ierung der Laien und Laisierung des Klerus sind kein Weg, der in eine sinnvolle Zukunft weist.“Sowie: „Wo jedoch Laien in priesterli­che Rollen schlüpfen und umgekehrt Priester den Eindruck erwecken, sich den Laien angleichen zu sollen, besteht die Gefahr, dass die gegliedert­e Einheit in ein unterschie­dsloses Einerlei verflacht.“Meier sieht Laien „vor allem dazu gerufen, das Projekt der Evangelisi­erung unter den Pflug zu nehmen“. Kanzeln und Altäre seien „nicht der erste Ort der Laien“. Aus seiner Sicht sollten sich Priester und Laien auch nicht als Konkurrent­en, sondern als Partner verstehen.

In der katholisch­en Kirche gibt es eine kontrovers geführte Reformdeba­tte darüber, welche Ämter engagierte Gläubige ausfüllen dürfen, einschließ­lich Forderunge­n nach einer Priesterwe­ihe für Frauen, und über die Frage, wie sich Klerikalis­mus eindämmen lässt. Der Diözesanra­t vertritt die Laien als gewähltes und eigenständ­iges Gremium und berät den Bischof. (wida)

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Archivfoto: Ralf Lienert Äußerungen von Bischof Bertram Meier sorgen für Kritik.

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