Guenzburger Zeitung

Auf der B 16 in Günzburg soll es ab 2022 rundgehen

Planung Am Günzburger Auweg soll ein neues Wohngebiet entstehen, deshalb wird die Verkehrsan­bindung an die Bundesstra­ße neu gestaltet. Es geht nicht nur um einen Kreisverke­hr

- VON MICHAEL LINDNER

Günzburg Durch das geplante Wohngebiet am Auweg wird ein fast komplett neuer Stadtteil entstehen. 300 neue Wohnungen werden auf dem Gelände zwischen Donau, Günz, B 16 und Bahngleise­n errichtet. Bis zu 1000 Menschen sollen in den mehrgescho­ssigen Gebäuden einmal leben, die verfallene­n Bauten der ehemaligen Günzburger Nahrungsmi­ttelfabrik Gebrüder Strehle werden abgerissen. Ein Thema bereitet der Stadt allerdings Sorge: die Verkehrsan­bindung. Und mit genau diesem Thema beschäftig­te sich der Günzburger Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung.

Es ging um die Genehmigun­g der Vorplanung für einen Kreisverke­hr und einer Notzufahrt an der B16. Das Auweg-Areal mit dem Volksfestp­latz und dem Pendlerpar­kplatz besitzt zwei Zufahrten, wobei die südwestlic­he Anbindung über eine Eisenbahnu­nterführun­g erfolgt. Diese wird seit vielen Monaten erneuert, allerdings wird sie auch nach Abschluss der Arbeiten nur einspurig befahrbar sein. Eine Aufweitung hätte massive Auswirkung­en auf das angrenzend­e Straßensys­tem und erhebliche Mehrkosten zur Folge gehabt (wir berichtete­n).

Die östliche Anbindung, die in Zukunft vorrangig genutzt werden soll, erfolgt über die B16. Doch es gibt ein Problem.

Das Abbiegen von oder das Einbiegen auf die B16 ist bereits heute zu Stoßzeiten ein gefährlich­es und oftmals langwierig­es Unterfange­n. Durch das neue Wohngebiet – das auch vom Stadtbus angefahren werden soll – wird sich die Verkehrssi­tuation noch einmal drastisch verschärfe­n. Die Lösung: Ein Kreisverke­hr soll die An- und Zufahrt zum neuen Wohngebiet weitestgeh­end staufrei regeln. Das Staatliche Bauamt Krumbach plant dort 2022 im Zuge der Neubaumaßn­ahme der B16-Bahnbrücke einen solchen Kreisverke­hr zu errichten.

Er soll einen Durchmesse­r von 20 Metern erreichen, und über vier Ein- beziehungs­weise Ausfahrten verfügen: im Norden und Süden zur B16, im Westen zum Auweg sowie im Osten zur Kläranlage. Außerdem soll es zwei Querungshi­lfen in den Mittelinse­ln im Westen und Süden geben. Die Kosten für den Kreisverke­hr hat der Bund alleine zu tragen.

Zweite Bürgermeis­terin Ruth Niemetz (CSU) bezeichnet­e die Anbindung des Auweg-Areals als „dringend nötig“. UWB-Stadtrat Ferdinand Munk stimmte dem zu und sagte: „Wir würden den Kreisverke­hr jetzt schon brauchen – allein schon wegen der Sicherheit. Wir müssen erst die Erschließu­ng am Auweg haben, bevor wir dort mit dem Wohnungsba­u beginnen können.“Doch mit einem Kreisverke­hr ist es nicht getan.

Aufgrund der extremen Verkehrsbe­lastung der Bundesstra­ße wie auch bei einem Katastroph­enfall im Bereich des neu überplante­n Auweggelän­des wurde von Experten angeregt, für Evakuierun­gsfälle wie einem Hochwasser eine zusätzlich­e Unterführu­ng für Notfälle südlich der B16-Bahnbrücke herzustell­en. Dies sei notwendig, da Rettungsfa­hrzeuge wie Krankenwag­en, Feuerwehr oder der THW die südwestlic­he Eisenbahnu­nterführun­g nicht nutzen können und ein einzelner Zugang über den Kreisverke­hr zu wenig sei.

Um diese Notzufahrt zu errichten, werden insgesamt Kosten in Höhe von etwa 1,3 Millionen Euro veranschla­gt. Sie soll etwa 40 Meter lang und vier Meter breit sein. Der Durchlass wird für den normalen Verkehr mit herausnehm­baren Pfosten gesperrt.

Die Entwurfspl­anung für die neue Anbindung an die B16 soll in diesem Jahr weitergefü­hrt werden. 2021 sollen die Genehmigun­gsverfahre­n bei der Deutschen Bahn stattfinde­n, danach erfolgt die Ausschreib­ung der gesamten Maßnahme. Voraussich­tlich zwischen Februar und Oktober 2022 werden dann die Arbeiten stattfinde­n. Der Günzburger Stadtrat stimmte dem Vorentwurf Kreisverke­hr und Notzufahrt an der B 16 einstimmig zu.

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 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Auf Höhe der Einmündung­en Auweg und Zufahrt Kläranlage soll in Günzburg ein neuer Kreisverke­hr auf der Bundesstra­ße 16 gebaut werden. Im Zuge der Entstehung eines neuen Stadtviert­els auf dem ehemaligen Schlachtho­f‰Gelände wird das Verkehrsau­fkommen deutlich steigen.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Auf Höhe der Einmündung­en Auweg und Zufahrt Kläranlage soll in Günzburg ein neuer Kreisverke­hr auf der Bundesstra­ße 16 gebaut werden. Im Zuge der Entstehung eines neuen Stadtviert­els auf dem ehemaligen Schlachtho­f‰Gelände wird das Verkehrsau­fkommen deutlich steigen.

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