Guenzburger Zeitung

Entscheidu­ngen des Volkes sind zu respektier­en

- VON FARRAJA HOUDA, GÜNZBURG redaktion@guenzburge­r‰zeitung.de

Ich komme ursprüngli­ch aus Marokko, wo ich als Ärztin gearbeitet habe. Dort habe ich auch meinen Mann kennengele­rnt, der allerdings aus Deutschlan­d kommt, weshalb ich mit ihm nach Deutschlan­d gekommen bin. In Marokko gibt es keine Demokratie, sondern eine Monarchie. Es gibt zwar demokratis­che Züge in Marokko, wie etwa die Tatsache, dass wir ein Parlament haben und Wahlen durchgefüh­rt werden. Allerdings bedeuten Wahlen bei uns nicht viel, da sich der König über diese hinwegsetz­en kann und das Land letztendli­ch allein regiert, da er sowohl den Präsidente­n als auch die Mitglieder des Parlaments bestimmt.

Deutschlan­d ist für mich eine richtige Demokratie, da die Wahlen in Deutschlan­d tatsächlic­h von Bedeutung sind und das Volk wirklich mitbestimm­en kann. Zudem finde ich es gut, dass man in Deutschlan­d seine Meinung frei äußern darf und sich gegen bestimmte Umstände, beispielsw­eise durch Proteste, auflehnen kann. Ohne Demokratie gibt es keine Freiheit, wobei ich unter Freiheit Wahlen und die Grundrecht­e verstehe. Die wichtigste Aufgabe einer Demokratie liegt jedoch darin, ihre Bürger zu beschützen.

Auch die AfD gehört zur Demokratie, obwohl diese gegen Ausländer wie mich ist. Denn schließlic­h gibt es Menschen in Deutschlan­d, die die Auffassung­en der AfD teilen. Und sollte die AfD eines Tages eine der stärksten Parteien in Deutschlan­d werden und regieren, so werden wir das als demokratis­che Entscheidu­ng des Volkes respektier­en müssen.

» Regelmäßig lassen wir hier in nächster Zeit Bürger aus dem Landkreis Günzburg zu Wort kommen, die sich Gedanken zur Demokratie gemacht haben. Was leistet sie? Welchen Einfluss hat sie? Welchen Wert hat sie? Schreiben wir über Demokra‰ tie ist eine Gemeinscha­ftsaktion mit der Volkshochs­chule Günzburg.

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