Was wird aus dem DFBPokal?
Womöglich werden die Ulmer heuer noch genau einmal spielen
Ulm Auch in der Regionalliga Südwest gilt erwartungsgemäß mindestens im November der CoronaLockdown. Inzwischen wird nicht einmal mehr ein erneuter Abbruch der kompletten Saison ausgeschlossen. Für die Fußballer des SSV Ulm 1846 stellt sich aber zunächst die Frage, wie sie sich auf das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal vorbereiten, das kurz vor Weihnachten ausgetragen werden soll.
Die etwa 350 000 Euro für das Erreichen der zweiten Runde im DFBPokal haben die Ulmer schon überwiesen bekommen, ihren Gegner kriegen die Spatzen am kommenden Sonntag im Rahmen der ARDSportschau zugelost. Allerdings müssen die Münsterstädter befürchten, praktisch ohne Wettkampfpraxis ins Pokalspiel geschickt zu werden. Das wiederum liegt an den Details der Entscheidung der Regionalliga Südwest. Dass die Vereine wie Profis behandelt werden und somit weiter spielen dürfen, scheiterte am Widerstand von Rheinland-Pfalz. Dort werden RW Koblenz, der FSV Mainz 05 II, TSV Schott Mainz und der FK Pirmasens als Amateure betrachtet, für die der Lockdown gilt. Dass in der Zwischenzeit eben nur die Mannschaften aus Hessen, Baden-Württemberg und dem Saarland weiter spielen, würde nach Überzeugung der Spielkommission der Regionalliga Südwest das Prinzip der Gleichbehandlung verletzen. Die Folge: Pause für alle bis Ende November und mit hoher Wahrscheinlichkeit noch länger.
Anfang Dezember geht es nämlich nur dann weiter in der Regionalliga, wenn spätestens vom 17. November an in allen vier Bundesländern – also auch in RheinlandPfalz – wieder trainiert werden darf. Lediglich auf die Bayern aus Alzenau nimmt die Spielkommission der Regionalliga keine Rücksicht. Die hatten sich schließlich freiwillig dem Hessischen Fußball-Verband angeschlossen.
Realistisch ist also davon auszugehen, dass für alle Vereine in der Regionalliga Südwest die Winterpause begonnen hat – außer eben für den SSV Ulm 1846, der noch im DFB-Pokal beschäftigt ist und wahrscheinlich nur für dieses eine Spiel den Trainingsbetrieb nach einer kurzen Pause wieder aufnehmen wird. Ulms Sportdirektor Stephan Baierl versichert: „Wir wollen im Pokal spielen und wir freuen uns, dass wir noch dabei sind.“
Schlimm wäre natürlich: Ulm bereitet sich auf den DFB-Pokal vor und dann fällt das Spiel kurz vor Weihnachten wegen schlechter Platzverhältnisse aus. Dafür besitze der Verein allerdings „einen Plan B“, sagt Baierl. Das wäre der Tausch des Heimrechts mit einem Profiverein.