Guenzburger Zeitung

Smartphone­s sind gut, Kameras sind besser

Keine Frage: Fotografie­rt wird heute überwiegen­d mit dem Handy; und die Ergebnisse sind oft genug von erstaunlic­her Qualität. Warum es sich trotzdem lohnen kann, eine „richtige“Kamera in der Tasche zu haben

- VON OLAF WINKLER

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Es ist unbestritt­en: Die Kameras aktueller Smartphone­s liefern beeindruck­ende Ergebnisse. Mit Kombinatio­n verschiede­ner Linsen auf der Rückseite der Mobiltelef­one lassen sie Weitwinkel- und Tele-Aufnahmen zu und die integriert­e Software macht ein blitzschne­lles Bearbeiten möglich. Und doch gibt es zahlreiche Kamera-Typen, die bessere Leistungen verspreche­n. Wir stellen die wichtigste­n Kategorien und ausgewählt­e Modelle vor.

Der entscheide­nde Vorteil der Smartphone-Kamera liegt auf der Hand. Sie ist schlicht immer verfügbar, weil das Smartphone zum ständigen Begleiter geworden ist. Denn was nutzt die beste Kamera, wenn sie zu Hause liegt? Zudem ist die Kamera hier in einem dünnen und leichten Gehäuse integriert und passt somit in sprichwört­lich jede Hosentasch­e.

Doch gerade diese kompakte Bauweise bringt den entscheide­nden Nachteil mit sich: Viel Platz für ein Objektiv ist nicht vorhanden. Dessen Größe aber entscheide­t über den möglichen Lichteinfa­ll – und der wiederum über die Qualität der Fotos. Auf den ersten Blick suggeriere­n aktuelle Smartphone­s mit einer hohen Anzahl an Bildpunkte­n, dass sie größeren Kameras ebenbürtig sind. Doch entscheide­n eben vor allem die Größe des Objektivs und die Größe des dahinter liegenden Aufnahmech­ips über die Bildqualit­ät.

Ein weiterer Nachteil: Einen schwenkbar­en Bildschirm gibt es hier nicht. Das erschwert Aufnahmen aus ungewöhnli­chen Blickwinke­ln. Dennoch: Smartphone­s sind für Schnappsch­üsse ideal. Das wiederum schafft kreativen Spielraum, wenn beispielsw­eise bei Porträts ein verschwomm­ener Hintergrun­d oder bei Landschaft­saufnahmen eine gleichmäßi­ge Schärfe gefragt ist. Auch „Wischeffek­te“von bewegten Elementen wie Fahrzeugen oder Sportlern lassen sich so einfach realisiere­n.

Für viele Fotografen ist eine solche Kompaktkam­era die richtige Zwischenlö­sung, wenn die Leistung des Smartphone­s nicht ausreicht, die umfangreic­he Spiegelref­lexkameraA­usrüstung aber zu Hause bleiben soll. Das alles hat jedoch seinen Preis: Aktuelle Modelle kosten zwischen 500 und 1300 Euro.

verbinden. Einerseits sind Systemkame­ras vergleichs­weise kompakt und leicht, anderersei­ts verfügen sie über austauschb­are Objektive. Dieses Prinzip gibt es seit hundert Jahren. Seit die Fotografie jedoch digital geworden ist, verfügen Systemkame­ras über einen Bildschirm und damit über die Möglichkei­t, den vom Objektiv erfassten Bildaussch­nitt zu kontrollie­ren. Das war lange Zeit nur Spiegelref­lexkameras vorbehalte­n. Auch hinsichtli­ch der verbauten Aufnahmech­ips sind System- und Spiegelref­lexkameras vergleichb­ar. Je nach Hersteller ist die Zahl der Objektive allerdings recht gering. Nicht zuletzt: Mit Preisen zwischen 2000 und 3000 Euro sind Systemkame­ras alles andere als ein Schnäppche­n. nellen Bereich. Und die teuersten Modelle für 5000 bis 10000 Euro sind es, die bei Fotoprofis zum Einsatz kommen.

Spiegelref­lexkameras sind extrem flexibel. Das liegt in erster Linie an der Vielzahl von Objektiven, die vom Extremweit­winkel („Fischauge“) bis zum Ultratele alles abdecken. Der Kreativitä­t sind keine Grenzen gesetzt. Brennweite, Belichtung­szeit und Blende lassen sich frei wählen. Alternativ stehen aber auch Automatik- oder Motivprogr­amme zur Auswahl.

Die günstigste­n Modelle gibt es bereits ab knapp 300 Euro. Ambitionie­rte Hobbyfotog­rafen müssen inzwischen kaum noch 1000 Euro für eine leistungss­tarke Kamera investiere­n. Von allen erwähnten Kameratype­n sind die Spiegelref­lexModelle allerdings jene mit den größten Abmessunge­n und dem höchsten Gewicht. Gut zu wissen: In mancher Situation störend kann das Geräusch sein, das durch das Wegrien klappen des Spiegels für die Aufnahme erfolgt.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen mit den Drohnen und den Actionkame­ras zwei Spezialtyp­en, die sich großer Verbreitun­g erfreuen. Drohnen ermögliche­n Aufnahmen aus Luft und damit aus früher nicht verfügbare­n Perspektiv­en. Actionkame­ras lassen sich am Fahrrad- oder Skihelm ebenso befestigen wie an der Taucherbri­lle und Fahrrad – und liefern dabei neben Videoaufna­hmen auch Fotos direkt aus dem Blickwinke­l des Sportlers.

Für beide Kameratype­n gilt: Sie arbeiten weitgehend automatisc­h und lassen keine oder nur wenige manuelle Einstellun­gen zu. Auch die Brennweite des Objektivs lässt sich nicht verändern. Eine Alternativ­e zu den zuvor genannten Kategorien stellen sie nicht dar, sondern sind vielmehr eine Ergänzung.

 ?? Foto: Sony ?? Die kann überall mit: Neben ihrer technische­n Ausstattun­g und der Möglichkei­t, Objektive auszutausc­hen, sind Systemkame­ras relativ leicht und kompakt. Kein Wunder, dass sie sich in den vergangene­n Jahren zu Bestseller­n entwickelt haben.
Foto: Sony Die kann überall mit: Neben ihrer technische­n Ausstattun­g und der Möglichkei­t, Objektive auszutausc­hen, sind Systemkame­ras relativ leicht und kompakt. Kein Wunder, dass sie sich in den vergangene­n Jahren zu Bestseller­n entwickelt haben.
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