Bauausschuss gibt schwaches Bild ab
Zum Artikel „Bauausschuss fühlt sich entmündigt“vom 2. November er reichte uns folgende Zuschrift:
Alle Ausschussmitglieder bekommen zeitnah per iPad ihre Unterlagen für die Sitzung ausgehändigt und deshalb stellen sich für mich folgende Fragen: Haben sie vor der Sitzung ihre Unterlagen/Pläne genau durchgelesen? Waren sie mal vor Ort, um sich über das Umfeld zu informieren beziehungsweise mit den Anwohnern zu sprechen? Haben sie sich bei so einem sensiblen Projekt vor der Sitzung mit der Verwaltung in Verbindung gesetzt und Details abgeklärt? Wie kann ein Ausschussmitglied mitunterzeichnen, obwohl er bei der Sitzung gar nicht anwesend war und vom Austausch der verschiedenen Meinungen nichts mitbekommen hat?
Die Verwaltung gibt Empfehlungen an die Mitglieder, ob es die Gesetzeslage zulässt, das Bauprojekt zu genehmigen oder abzulehnen. Nach meinem Kenntnisstand wurde eine Nichtgenehmigung empfohlen. Der Bauausschuss sollte Einwände der Verwaltung nicht ignorieren, zumal geltendes Recht verpflichtend ist. Somit ist eine Entmündigung obsolet! Ich weiß aus eigener Erfahrung – sechs Jahre im Bauausschuss –, wie wichtig es ist, die Bauanträge sehr genau durchzulesen und im Zweifel vorab mit dem Bauamt in Kontakt zu treten. Das erwarte ich von Ausschussmitgliedern, dann wäre vermutlich diese Situation nicht entstanden.
Eine Zurückstellung des Bauantrages wäre auch eine Alternative gewesen. Übrigens, ein Investor versucht erst einmal, das Maximum zu beantragen und hat vermutlich auch schon einen Plan B in der Schublade.
Gabriele Ritzler,
Günzburg