Gebauer: Das Wichtigste sind die Kinder
Wie der ESV Burgau die Spielpause erlebt
Burgau Der Eispalast in Burgau ist aufgrund der Corona-Bestimmungen geschlossen, frostige Stille hat Schlittschuh-Spaß und EishockeyErlebnis abgelöst. Leidtragende der Situation sind gar nicht in erster Linie die heimischen Landesliga-Eishockeyspieler, obwohl es ein Teil der Öffentlichkeit so wahrnehmen mag. Es sind vielmehr all jene, die nicht im Rampenlicht stehen, und unter ihnen zu allererst die Kinder. Werner Gebauer, Präsident des ESV Burgau, betont in diesen Tagen der Krise: „Das Wichtigste ist, dass unsere Kinder wieder aufs Eis dürfen.“
Der Vereinsvorsitzende verfolgt die derzeitigen Diskussionen im Amateur- und Nachwuchsbereich weit über den Rand der heimischen Eisfläche hinaus. Gebauer weiß, „dass schon Kinder wegbrechen – egal in welcher Sportart.“Aus ESVPerspektive wäre das fatal. Es gibt in der Region eben nur diese eine Örtlichkeit, Schlittschuhlaufen und Eishockeyspielen von klein auf zu erlernen. Als Beispiel führt Gebauer an: „Wir haben das jetzt über Jahre aufgebaut, besitzen im Eishockey vier eigenständige NachwuchsTeams.“Der Aufwand soll natürlich die Basis für ein dereinst sportlich wie finanziell florierendes Gesamtgefüge bilden.
Derzeitiges Aushängeschild dieser Entwicklung sind die Eisbären. Sie haben in der laufenden Landesliga-Saison erst eine Partie absolvieren können. Bereits vor dem staatlich verfügten Lockdown mussten sie mehrere Begegnungen absagen, weil zwei Spieler positiv getestet worden waren. Beide zeigten laut Gebauer keinerlei Krankheitssymptome; es geht ihnen gut. Unterdessen hat sich die Vereinsspitze mit Spielern und Betreuern darauf verständigt, im November keinerlei Aufwandsentschädigungen zu zahlen. Aus Gebauers Sicht ein gar nicht ernsthaft zu diskutierender Sachverhalt, denn: „Kein Training, kein Spiel, keine Fahrtkosten – wo soll da ein Aufwand sein?“
Ob, wann und unter welchen Rahmenbedingungen die Burgauer die ausgefallenen Spiele nachholen, kann derzeit niemand erahnen. Mindestens für den laufenden Monat ist ja nicht einmal ein Training auf dem Eis möglich.
An dieser Stelle bringt Gebauer erneut seine Idee ins Spiel, den Landesliga-Modus anzupassen und für die laufende Runde auf eine Aufund Abstiegsregelung zu verzichten. „Ich würde alles, was jetzt ausfällt, einfach hinten anhängen. Dann hätte man eine ganz normale Liga wie im Fußball oder Handball.“Die Fans würden das gutheißen, ist Gebauer überzeugt. „Die Zuschauer benötigen keinen Extra-Kick in Form von Play-offs und Playdowns. Sie wollen wieder ein bisschen soziales Leben haben“, sagt er.