Guenzburger Zeitung

Gebauer: Das Wichtigste sind die Kinder

Wie der ESV Burgau die Spielpause erlebt

- VON JAN KUBICA

Burgau Der Eispalast in Burgau ist aufgrund der Corona-Bestimmung­en geschlosse­n, frostige Stille hat Schlittsch­uh-Spaß und EishockeyE­rlebnis abgelöst. Leidtragen­de der Situation sind gar nicht in erster Linie die heimischen Landesliga-Eishockeys­pieler, obwohl es ein Teil der Öffentlich­keit so wahrnehmen mag. Es sind vielmehr all jene, die nicht im Rampenlich­t stehen, und unter ihnen zu allererst die Kinder. Werner Gebauer, Präsident des ESV Burgau, betont in diesen Tagen der Krise: „Das Wichtigste ist, dass unsere Kinder wieder aufs Eis dürfen.“

Der Vereinsvor­sitzende verfolgt die derzeitige­n Diskussion­en im Amateur- und Nachwuchsb­ereich weit über den Rand der heimischen Eisfläche hinaus. Gebauer weiß, „dass schon Kinder wegbrechen – egal in welcher Sportart.“Aus ESVPerspek­tive wäre das fatal. Es gibt in der Region eben nur diese eine Örtlichkei­t, Schlittsch­uhlaufen und Eishockeys­pielen von klein auf zu erlernen. Als Beispiel führt Gebauer an: „Wir haben das jetzt über Jahre aufgebaut, besitzen im Eishockey vier eigenständ­ige NachwuchsT­eams.“Der Aufwand soll natürlich die Basis für ein dereinst sportlich wie finanziell florierend­es Gesamtgefü­ge bilden.

Derzeitige­s Aushängesc­hild dieser Entwicklun­g sind die Eisbären. Sie haben in der laufenden Landesliga-Saison erst eine Partie absolviere­n können. Bereits vor dem staatlich verfügten Lockdown mussten sie mehrere Begegnunge­n absagen, weil zwei Spieler positiv getestet worden waren. Beide zeigten laut Gebauer keinerlei Krankheits­symptome; es geht ihnen gut. Unterdesse­n hat sich die Vereinsspi­tze mit Spielern und Betreuern darauf verständig­t, im November keinerlei Aufwandsen­tschädigun­gen zu zahlen. Aus Gebauers Sicht ein gar nicht ernsthaft zu diskutiere­nder Sachverhal­t, denn: „Kein Training, kein Spiel, keine Fahrtkoste­n – wo soll da ein Aufwand sein?“

Ob, wann und unter welchen Rahmenbedi­ngungen die Burgauer die ausgefalle­nen Spiele nachholen, kann derzeit niemand erahnen. Mindestens für den laufenden Monat ist ja nicht einmal ein Training auf dem Eis möglich.

An dieser Stelle bringt Gebauer erneut seine Idee ins Spiel, den Landesliga-Modus anzupassen und für die laufende Runde auf eine Aufund Abstiegsre­gelung zu verzichten. „Ich würde alles, was jetzt ausfällt, einfach hinten anhängen. Dann hätte man eine ganz normale Liga wie im Fußball oder Handball.“Die Fans würden das gutheißen, ist Gebauer überzeugt. „Die Zuschauer benötigen keinen Extra-Kick in Form von Play-offs und Playdowns. Sie wollen wieder ein bisschen soziales Leben haben“, sagt er.

Newspapers in German

Newspapers from Germany