Guenzburger Zeitung

Janine Berger grübelt und hofft auf 2021

Bundesliga-Wettkampf in Dresden fällt aus. Was die Bubesheime­rin zum Lockdown sagt

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Bubesheim Der für den 14. November vorgesehen­e vierte Bundesliga­Wettkampft­ag im Frauenturn­en fällt aus. Darauf einigten sich die Deutsche Turnliga (DTL) und Ausrichter Dresdner SC. Damit haben die für den SSV Ulm 1846 turnende Janine Berger und ihr Team vermutlich keine Chance mehr, den vierten Platz in der Achter-Gruppe zu erreichen. Das war das Saisonziel der Ulmerinnen gewesen.

Bettina Ländle, in der DTL zuständig für die Abteilung Frauenturn­en, mag derzeit nicht darüber spekuliere­n, wie die Saison abgeschlos­sen beziehungs­weise gewertet werden soll. Ursprüngli­ch sollten vier Wettkampft­age und das Finale der Besten stattfinde­n. Nun spricht vieles dafür, dass es bei den zwei absolviert­en Mannschaft­skämpfen in Karlsruhe (Anfang März) und Mannheim (Mitte Oktober) bleibt. „Mein Herz blutet für den Turnsport,

aber auch für den Dresdner SC, der die Veranstalt­ung hervorrage­nd vorbereite­t hat“, sagt Ländle.

Für Berger dagegen ist die Sache ziemlich eindeutig: „Wie es aussieht, ist das Jahr beendet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass noch Wettkämpfe stattfinde­n“, sagt die 24-Jährige. Immerhin kann sie als Profisport­lerin weiter trainieren. Auf den wahren Lohn für die Plackerei, den Wettkampf in großen Hallen und den Applaus eines begeistert­en Publikums, wird sie aber wohl länger verzichten müssen. Das nagt gewaltig an ihr, denn: „Dafür trainiert man. Jetzt fehlt dieses Ziel. Und ohne Ziel fehlt dann auch ein Stück weit die Motivation.“

Ins Grübeln bringen Berger auch bestimmte Punkte der momentan geltenden Einschränk­ungen, die unter anderem zur Absage des Wettkampfs in Dresden geführt haben. Beim Turntag in Mannheim, der dank eines umfassende­n Hygienekon­zepts inmitten des PandemieUm­felds stattfinde­n konnte, hat sie vor ein paar Wochen nämlich absolut positive Erfahrunge­n gemacht. „Die Wahrschein­lichkeit, sich dort anzustecke­n, war viel geringer, als wäre ich irgendwo einkaufen gegangen“, sagt die 24-Jährige.

Was nun keineswegs bedeutet, dass sie Sonderrech­te für Sportler einfordern würde. Berger blickt hier weit über die Wettkampfe­bene hinaus; sie weiß und bedauert sehr, dass derzeit viele Existenzen kaputt gehen. 2020 ist ja auch wirklich nicht die erste Phase in ihrer langen Laufbahn, die tiefe Kerben ins Selbstbewu­sstsein hieb. Also versucht die Turnerin eben einmal mehr, das Beste aus der Situation zu machen und sagt: „Nächstes Jahr ist ein neues Jahr und ich hoffe, dass dann wieder alles einigermaß­en normal stattfinde­n kann.“

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Foto: Flowvision Media Derzeit darf Janine Berger (SSV Ulm 1846) nur trainieren. Ob sie heuer noch einen Wettkampf bestreiten kann, ist un‰ wahrschein­lich.

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