Ja, was kann er denn?
Yes he can, twitterte am Samstag Markus Söder über den zukünftigen US-Präsidenten Joe Biden und man fragte sich: Ja, was kann er denn? Besser sein als Trump? Die gespaltenen Staaten von Amerika vereinigen? Die Welt ein bisschen besser machen? Man weiß es nicht. Denn nur weil einer etwas kann, muss er das nicht auch tun. Ist eben nicht jeder so gestrickt wie der Landshuter Lohnkutscher Franz Xaver Krenkl, der einst Kronprinz Ludwig mit seiner Kutsche im Englischen Garten verbotswidrig überholt und ihm dann zugerufen haben soll: „Majestät, wer ko der ko!“Es geht doch nichts über ein gesundes bayerisches Selbstbewusstsein.
Und so stellt sich sogleich die Frage, wie es denn um das Können von Markus Söder bestellt ist – die K-Frage eben. Kann er denn auch? Yes he can, denken ja einige und trauen ihm das Amt des Kanzlers zu. Manch einer soll ihm das schon gesagt haben. Yes you can. Söder selbst ist in dieser Sache ein Yes I can noch nicht (öffentlich) über die Lippen gekommen. Wobei kaum Zweifel bestehen dürften, dass er, wie einst Kutscher Krenkl, selbst davon überzeugt ist, dass er könnte, wenn er wollte. Doch so weit ist es wohl noch nicht.
Derzeit bemüht sich Bayerns Landeschef im Kampf gegen das Coronavirus noch um möglichst viele Personalpronomen. Yes we can diese Pandemie überstehen! Wenn, ja wenn sich jeder (Yes you can) an die Regeln hält und es die anderen Bundesländer (Yes they can) so machen wie ich in Bayern (Yes I can). Ob das dazu führt, dass am Ende mehr Menschen Yes he can sagen? Kann sein. Muss aber nicht. Schon Krenkls „Wer ko der ko“kam nicht überall gut an – schon gar nicht beim späteren König.