Guenzburger Zeitung

Pasta aus Linsen und Erbsen – was bringt das?

Nudeln sind nicht nur bei Kindern ein heiß geliebter Klassiker. Doch seit einiger Zeit gibt es Neues im Pastaregal. Fusilli aus Hülsenfrüc­hten haben jedoch einige Besonderhe­iten

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Grüne Erbsen-Rigatoni, rote Linsen-Spirelli oder gelbe Bandnudeln aus Soja und Kichererbs­en – Pasta aus Hülsenfrüc­hten ist mittlerwei­le in jedem Supermarkt und Discounter zu finden. Was vor wenigen Jahren noch ein Nischenpro­dukt für Menschen mit Glutenunve­rträglichk­eit war, ist heute zum Trendfood geworden. Und das, obwohl die Hülsenfruc­htnudeln teurer sind als das Original aus Hartweizen­mehl und auch anders schmecken.

Das Erfolgsgeh­eimnis liegt in den Inhaltssto­ffen: Hülsenfrüc­hte sind fettarm und gleichzeit­ig reich an Proteinen. Das macht sie zu einer wertvollen pflanzlich­en Eiweißquel­le für Veganer, aber auch für Sportler und Menschen, die allgemein weniger tierische Produkte essen möchten. Je nach verwendete­r Hülsenfruc­ht stecken in 100 Gramm Nudeln etwa 20 Gramm Eiweiß, in Nudeln aus Soja oder schwarzen Bohnen sogar doppelt so viel. Deutlich geringer als in herkömmlic­her Pasta ist dagegen der Gehalt an Kohlenhydr­aten.

Das macht den Nudelersat­z auch sehr beliebt bei den Anhängern von Low-Carb-Ernährungs­formen. Anstelle von Stärke enthalten Hülsenfrüc­hte mehr Ballaststo­ffe und andere langkettig­e Kohlenhydr­ate. Diese werden langsamer verdaut, was eine längere Sättigung bewirkt und den Blutzucker­spiegel nicht so stark schwanken lässt.

Hülsenfrüc­hte liefern zudem wichtige Mineralsto­ffe wie Eisen und Magnesium. Erfreulich: Zur der „neuen“Nudeln sind weder aufwendige Verarbeitu­ngsschritt­e noch bedenklich­e Zusatzstof­fe erforderli­ch, oft sind sie auch in Bio-Qualität erhältlich. Um die Konsistenz zu verbessern, wird manchmal Reismehl oder Leinsamen zugegeben.

Die Zubereitun­g ist sehr einfach und schnell, Vorbereitu­ngsschritt­e wie das etwa bei Linsen und Kichererbs­en übliche Einweichen sind nicht nötig. Dadurch eignet sich Pasta aus Hülsenfrüc­hten auch für Menschen, die wenig Zeit oder Lust zum Kochen haben.Wer es ausprobier­en möchte, sollte lediglich darauf achten, sich an die angegebene Kochzeit zu halten: Die Hülsenfruc­htnudeln werden wie üblich in Salzwasser gekocht, sind aber deutlich schneller gar als herkömmlic­he aus Hartweizen. Meist reichen vier bis sechs Minuten Kochzeit aus. Garen sie zu lange, werden sie mehlig und verklumpen.

Was den Geschmack angeht, gelten die leicht nussigen Linsennude­ln als die am besten für Einsteiger geeignete Sorte. Auch Kinder sind oft für die ansprechen­d roten Linsennude­ln zu haben. Kombiniert mit der Lieblingss­oße und eventuell gemischt mit herkömmlic­hen Nudeln fällt der Eigengesch­mack kaum noch auf. Pasta aus Kichererbs­en und Soja schmeckt intensiver, hier lässt sich bei Bedarf mit einer kräfHerste­llung tig gewürzten Soße gegensteue­rn. Auch in die asiatische Küche passen diese Nudeln sehr gut.

Mediterran­e Linsennude­ln

● Zutaten 250g rote Linsennude­ln, 1 Paprikasch­ote, 1 kleine Zucchini, 2 Knoblauchz­ehen, 1 Esslöffel Olivenöl, ca 3 Esslöffel schwarze Oliven, 1 Bund Basilikum, etwas Parmesankä­se, Salz, Pfeffer

● Zubereitun­g Knoblauch fein hacken, Paprika und Zucchini waschen und in feine Streifen schneiden. In einer Pfanne in heißem Olivenöl anbraten, Knoblauch zugeben und 5 Minuten unter gelegentli­chem Rühren weitergare­n. Mit Salz und Pfeffer abschmecke­n. Linsennude­ln nach Packungsan­gabe kochen, abgießen und zum Gemüse geben. Oliven und gehacktes Basilikum zugeben, auf Teller verteilen und mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen.

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Foto: victoria p., stock.adobe.com Fusilli‰Nudeln aus roten Linsen sehen nicht nur anders aus als herkömmlic­he Nudeln aus Hartweizen, sie schmecken auch anders.
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Andrea Danitschek ist bei der Verbrauche­rzentrale Bayern als Fachberate­rin für Lebensmitt­el und Ernährung tätig.
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