Viel Geld für die Digitalisierung
An der Offinger Grund- und Mittelschule wurde in der Vergangenheit kräftig investiert. Wie sich dort die Situation derzeit darstellt und wie es mit den Schülerzahlen aussieht
Offingen Haushaltsplan, Förderungen und Investitionen in die Digitalisierung, Zukunftsgedanken und nicht zuletzt die Entwicklung der Schülerzahlen, die den Bestand der Grund- und Mittelschule Offingen sichern sollen: Das waren die Themen bei der Sitzung der Schulverbandsversammlung Offingen im Lehrerzimmer der Mittelschule Offingen – selbstverständlich mit Maske. Rektor Norbert Drexl und Matthias Wöhrle, Lehrkraft und Systembetreuer, informierten über den derzeitigen Sachstand und es wurde deutlich: In der Vergangenheit hatte man sehr vieles, speziell in die Digitalisierung der Schule, investiert.
In den Jahren 2016 bis 2019 wurden die Klassen mit digitalen Tafeln und die Fachräume mit Dokumentenkamera und Beamer ausgestattet. 2019 erhielt die Schule einen Glasfaseranschluss. 2020 wurde in einen neuen Server investiert, es wurden entsprechende Software und für die Lehrkräfte I-Pads beschafft. Auch der WLAN-Ausbau steht inzwischen kurz vor dem Abschluss.
Bereits am ersten Tag nach dem Lockdown im Frühjahr sei Videounterricht möglich gewesen, nachdem die entsprechende Ausstattung vorhanden gewesen sei, erklärte Matthias Wöhrle. Corona habe die Schule nicht in der Art überrollt, wie es in anderen Gemeinden der Fall gewesen sei. Man stehe tatsächlich sehr gut da, aus den Zuschüssen stünden noch Mittel zur Verfügung, um weitere Investitionen zu tätigen, so Wöhrle. Eine Problematik sah er jedoch in dem immer größeren Aufwand für Wartung und Administration, in den steigenden Lizenzkosten, wie auch in den Ersatzteil- und Verwaltungskosten. Ebenso in der beschränkten Laufzeit der Tablets aber auch in dem inzwischen sieben Jahre alten PC-Raum.
Diesen aufzurüsten, wäre mit einem Betrag noch aus der Förderung möglich, auch wenn die Leistung der Geräte derzeit im Moment ausreiche. Würde man dagegen einige
Jahre warten, müssten die Kosten komplett getragen werden. Bei einer Investition in I-Pads, wie es derzeit der digitale Trend sei, gelte wiederum: Was man jetzt tätige, könne bereits im nächsten Jahr überholt sein.
Die Investitionen für die Digitalisierung seien hoch, aber man habe die Kosten bisher stabil halten können, so Kämmerer Christoph Zeh, als er im Anschluss den Haushaltsplan 2020 erläuterte. Die Mitglieder des Schulverbands sprachen sich dafür aus, mit der zur Verfügung stehenden Restfördersumme, es handelt sich um einen Betrag in Höhe von etwa 62 000 Euro, zunächst vorrangig in den PC-Raum zu investieren.
Was die Schülerzahlen der Grund- und Mittelschule Offingen betrifft: Die Entwicklung zeige anhand einer Fünf-Jahres-Prognose, dass der Bestand der Grundschule nicht gefährdet sei, informierte Rektor Norbert Drexl. Im Bereich der Mittelschule liege man zwar am unteren Limit, aber man werde die Schülerzahlen stabilisieren können und man sei mit verschiedenen Maßnahmen bedacht, diese zu halten. Ab dem Schuljahr 2022/2023 werde man auch wieder fünf Klassen haben. Wichtig sei die Offene Ganztagsklasse und auch für Schüler aus Röfingen und Dürrlauingen bestehe die Möglichkeit, ab der 5. Klasse die Mittelschule Offingen zu besuchen. Verbandsvorsitzender Thomas Wörz fügte hinzu: Das Vorhaben, der Schule das Profil einer Inklusionsschule zu geben, stelle eine ganz neue Chance dar. Wenn alle an einem Strang zögen, könne die Schule gut weiterentwickelt werden.
Die Schulverbandsversammlung war zugleich die konstituierende, sie war die erste nach der Kommunalwahl: Offingens Bürgermeister Thomas Wörz ist weiterhin Verbandsvorsitzender, seine Stellvertreterin ist nach wie vor Rettenbachs Bürgermeisterin Sandra Dietrich-Kast. Den Rechnungsprüfungsausschuss bilden Gundremmingens Bürgermeister Tobias Bühler als Vorsitzendender sowie Katja Vielweib und Florian Haupeltshofer. Eine Änderung der Satzung wurde ebenfalls beschlossen: Aufgrund stetig zunehmenden und immer anspruchsvoller werdender Aufgaben, die speziell im Hinblick auf die Digitalisierung einen deutlich höheren Aufwand und weit mehr Verantwortung mit sich bringen, werden die Entschädigung des Verbandsvorsitzenden sowie das Sitzungsgeld der Mitglieder erhöht.