Guenzburger Zeitung

Sich trotzdem auf Weihnachte­n freuen?

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Sich auf Weihnachte­n freuen? In diesem Corona-Seuchen-Jahr? Erst mit dem FFP-2-Mundschutz die Mutter besuchen, immer mit der Angst verbunden, sie anstecken zu können, weil man gerade selbst in einem Corona-Hotspot Deutschlan­ds wohnt, danach dann auf Abstand in die Kirche gehen oder dort am Ende gar keinen Platz bekommen? Einfach Schwamm drüber und trotzdem ein Strahlen ins Gesicht zaubern, weil Optimismus das Einzige ist, was zählt, und die Weihnachts­freude alles überdauert?

Nee, so einfach geht es doch nicht. An diesen Ausnahmezu­stand mit dem Virus mag es zwar langsam eine Gewöhnung geben, das sich Zurücknehm­en und Verzichten leuchtet rein verstandes­mäßig auch ein, aber das heißt ja dann nicht gleich, gute Miene zum Weihnachts­fest voller Beschränku­ngen machen zu müssen.

Das fängt ja jetzt in der Vorweihnac­htszeit

gleich an, wenn die Christkind­lesmärkte nicht eröffnet werden, die Weihnachts­feiern gar nicht mehr geplant werden – da fehlt dann das, was alljährlic­h immer dazu gehört hat in der Weihnachts­zeit, der Kontakt mit vielen Menschen, das Gespräch und der Austausch. Spirituell mag einem dieses Weihnachte­n so viel geben wie in den Jahren zuvor, vielleicht ja auch mehr in dieser schwierige­n Zeit. Aber als Familienfe­st, als Anlass, um sich auch mit guten alten Freunden zu treffen, als gesellscha­ftliches Großereign­is am Ende des Jahres, das je anders, aber in vielen Fällen nicht allein, sondern mit anderen zusammen begangen und gefeiert wird, als solches Fest wird uns Weihnachte­n 2020 nur schmerzhaf­t vor Augen führen, womit wir seit einem dreivierte­l Jahr konfrontie­rt sind: Abstand, Abstand, Abstand und nicht Nähe, Nähe, Nähe.

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Foto: stock adobe
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