HolzPenis steht wieder
Warum die Gemeinde alles entspannt sieht
Rettenberg Das wohl ungewöhnlichste „Kulturdenkmal“des Allgäus steht wieder: ein rund zwei Meter großer Holzpenis, der seit etwa vier Jahren den Grat des Grünten ziert. Nachdem die Skulptur aus unbekannten Gründen zu Fall gebracht worden war, hatten sich in sozialen Netzwerken viele Nutzer zu Hilfseinsätzen bereit erklärt – offenbar erfolgreich.
„Es kam schon öfter vor, dass er umgefallen ist“, sagt der ehemalige Wirt der Grüntenhütte, Norbert Zeberle. Das Gebäude liegt nur wenige hundert Meter von der aus einem Stamm geschnitzten Skulptur entfernt, die beim Online-Kartendienst Google Maps als „Kulturdenkmal“ausgewiesen ist. Zeberle vermutet, dass sich Kühe daran gerieben und den Penis dadurch umgeworfen haben. Wie die Skulptur auf den Berg kam, weiß Zeberle nicht genau. „Die stand am 1. Mai auf einmal da“, sagt er. Beschwert hätten sich über das Phallussymbol nur wenige Wanderer. „Ziemlich humorlos“, findet Zeberle.
Auch bei der Gemeinde Rettenberg sieht man die Sache entspannt: Die Skulptur befinde sich auf Privatgrund und nicht direkt am Wanderweg, betont Bürgermeister Nikolaus Weißinger (CSU). Durch die mangelnde „Standfestigkeit“des Holzpenis sei bisher niemand zu Schaden gekommen. Also gebe es für die Gemeinde keinen Anlass, etwas zu unternehmen.